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Farbenpracht Reich gedeckter Tisch für Insekten

Es summt und brummt auf der Wiese und den Beeten im Bürgerpark Gardelegen, die sich in einer überwältigenden Blütenpracht präsentieren.

Von Elke Weisbach 21.07.2020, 23:00

Gardelegen l Das Experiment kann als gelungen angesehen werden. Denn als solches hatte Dagmar Bauer, in der Gardelegener Stadtverwaltung für den Grünbereich zuständig, die große Umgestaltungs- und Pflanzaktion mit der Gartenakademie Sachsen-Anhalt im Frühjahr im Bürgerpark der Hansestadt bezeichnet. Und wer diesen derzeit besucht, wird das nur bestätigen können. Weiß, Gelb, Rot, Orange und Lila – auf der großen Wiese und den Beeten ringsum präsentiert sich eine überwältigende Farbenpracht. Überall blüht es. Vor allem die Lilienbeete ziehen die Blicke der Betrachter auf sich.

Doch es gibt noch so viel mehr zu entdecken. Vor allem auf der großen Blühwiese, die auch die nächsten Wochen noch ungemäht bleiben wird, um den Insekten, die sich dort sehr zahlreich tummeln, weiterhin einen reich gedeckten Tisch zu bieten. Denn dieser Aspekt des Arten- und Umweltschutzes war der Verwaltung bei der Gestaltung wichtig. Und Bauer würde es gern sehen, wenn auch in den Ortsteilen solche Paradiese für Insekten bestehen bleiben und nicht immer alles kurz gemäht werden würde, wie es viele wünschen. Dieses Thema werde sie, wie sie sagte, noch in diesem Jahr weiter verfolgen. Man sollte einige Flächen einfach sich selbst überlassen, wünschte sich Bauer. Man werde überrascht sein, welche Artenvielfalt dann dort entstehen würde und zu entdecken sei. Auf der Blühwiese im Bürgerpark sind das beispielsweise der Blaue Natterkopf, Flockenblume, Wilde Möhre, Graukresse, Hasenklee, Goldrute, Labkraut, Beifuß und sogar eine große Eseldistel, von der sich auch Enrico Behrens, der in Jävenitz wohnt, beeindruckt zeigte, der beim Vor-Ort-Termin mit dabei war.

Wie er erzählte, stamme er aus der Gegend und habe in Greifswald Landschaftsökologie und Naturschutz studiert. Sein Interesse galt schon immer den Pflanzen. Und die hatte er hinsichtlich der Artenvielfalt auch immer im Blick, als er nach seinem Studium zahlreiche Länder, wie zum Beispiel Russland, besucht habe. Vor einem Jahr kam er in die Altmark zurück und fand, dass hier diesbezüglich einiges im argen liege. Vor allem die vielen Steingärten, die keinem Insekt Nahrung bieten, seien erschreckend. Aus diesem Grund, so Behrens, sei er in der Stadtverwaltung vorstellig geworden und habe seine Hilfe angeboten. Der Bürgerpark habe Potential, fasste er zusammen, und dort sei man auf einem sehr guten Weg.