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Massaker in der Feldscheune Isenschnibbe Gardelegens Massenmörder auf der Spur

Gerhard Thiele gilt als der Hauptverantwortliche für das Massaker in der Feldscheune von Gardelegen. Wer war dieser Mann, der sogar für seinen Neffen, Dr. Wolfgang Kaufmann, lange Zeit ein Unbekannter war und nach dem Krieg unbehelligt untertauchen konnte?

Von Elke Weisbach 21.05.2023, 09:30
Dr. Wolfgang Kaufmann (links) und Gardelegens Hobby-Historiker Torsten Haarseim  im Gespräch auf dem Gräberfeld der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe.
Dr. Wolfgang Kaufmann (links) und Gardelegens Hobby-Historiker Torsten Haarseim im Gespräch auf dem Gräberfeld der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe. Elke Weisbach

Gardelegen - Der Zweite Weltkrieg war in vielen Familien in den Jahren danach tabu. „Über den Krieg ist in der Familie nicht gesprochen worden“, berichtet Dr. Wolfgang Kaufmann. Dass sein Vater an der Ostfront war, hat er irgendwann einmal von seinem Bruder erfahren. Dass der Vater dort in der Ukraine bei einem Massaker zuschauen musste, von dessen zweiter Frau Rosmarie. Und dass sein Onkel, Gerhard Thiele, ein gesuchter Nazi-Verbrecher war und als NSDAP-Kreisleiter der Hauptverantwortliche für das Massaker in der Gardelegener Feldscheune mit über 1000 Toten nie zur Verantwortung gezogen wurde, erfuhr Kaufmann erst Ende der 1990er Jahre.