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Gestartet „Endlich wieder Schule“

Mit den vierten Klassen begann wieder der Unterricht an den Grundschulen nach langen sieben Wochen coronabedingter Schließung.

Von Cornelia Ahlfeld 05.05.2020, 01:01

Gardelegen l Als Viertklässler ist man schließlich schon groß, zumindest in der Grundschule sind sie die Großen. Und da ist man auch schon „cool“. Auf die Schule freuen? – naja. „Habt ihr euch schon gefreut auf die Schule?“, fragt die Reporterin der Volksstimme in die Runde einer Gruppe der Klasse 4 b der Gardelegener Reutter-Grundschule. Strahlende, fröhliche Gesichter, denen die Freude durchaus anzusehen war. Und die Antworten: „Ich habe mich ein bisschen gefreut“, sagt Benedict Dobberstein. „Doch, schon ein bisschen“, räumt dann auch Leonie Höhne ein. „Ja, geht so“, sagt Pia Hansmann. „Und was habt ihr vermisst?“, „Meine Freunde“, lautet unisono die Antwort.

Für alle Viertklässler in Sachsen-Anhalt hat gestern nach sieben Wochen coronabedingter Schulschließung der Unterricht wieder begonnen. Die Öffnung erfolgt schrittweise unter Einhaltung von Hygienevorschriften. Alle sechs Grundschulen in städtischer Trägerschaft sind gut vorbereitet, wie eine Umfrage bei den Schulleitern ergab.

„Es ist alles ruhig angelaufen“, sagt Sylvia Straßburg, Leiterin der Reutter-Grundschule. Die Schüler der zweizügigen Schule seien in A- und B-Gruppen – je nach Klassen – aufgeteilt, die an unterschiedlichen Tagen in der Schule sind. Gestern war es die B-Klasse, aufgeteilt in zwei Gruppen mit 13 und 14 Schülern. In Empfang genommen wurden sie von Straßburg am Eingangstor. Weiter ging es zum Desinfektionsspender. Die Schüler wurden belehrt. Parallel zum Unterricht läuft die Notbetreuung weiter mit derzeit 16 Kindern. Am Mittwoch und Donnerstag werden die zweiten Klassen in der Schule sein, am Freitag und Montag der nächsten Woche die Erstklässler und am Dienstag und Mittwoch die dritten Klassen und weiter folgend.

Auch in der Wander-Grundschule lief der erste Schultag nach sieben Wochen ruhig an, wie Schulleiterin Regina Müller bestätigt. Die 27 Viertklässler wurden in zwei Lerngruppen aufgeteilt. Alle Vorschriften können eingehalten werden. Der Unterricht erfolge zeitversetzt, ebenso die Pausen. Parallel dazu läuft auch die Notbetreuung weiter, die aktuell von acht Kindern genutzt wird.

„Es ist alles perfekt organisiert“, sagt Grit Schnügger, Leiterin der Goethe-Grundschule. Alle Vorschriften werden eingehalten. Die Schüler wurden belehrt und die Vorgaben, wie Niesen in die Armbeugen oder die Handhabung beim Desinfizieren, geübt. Die vierte Klasse, aufgeteilt in zwei Gruppen mit jeweils zwölf Schülern, wird täglich in der Schule sein. Für die ersten bis dritten Klassen gibt es jeweils einen Präsenztag pro Woche mit Lernstandsfeststellung und Unterricht. Die Schüler bekommen dann Unterrichtsmaterial für das Lernen daheim für eine Woche bis zum nächsten Präsenztag.

„Es lief heute Morgen alles ordentlich und geregelt ab“, bestätigte auch Thomas Eckhardt, Schulleiter der Miester Grundschule. Gestern hatten die Mädchen und Jungen der 4 a ihren ersten Unterrichtstag – aufgeteilt in drei Gruppen –, heute wird es die Klasse 4 b sein, die nach der Einweisung und Belehrung in zwei Lerngruppen in ihrem zugewiesenen Raum unterrichtet werden. Sie wechseln nicht, die Lehrer kommen zu ihnen.

Er habe zudem feststellen können, dass die Viertklässler bei der Belehrung gestern schon gut Bescheid wussten und auch selbst um Abstand bemüht sind. Nach den Pfingstferien werden abwechselnd alle anderen Klassen mit dazu genommen, so dass jede Lerngruppe der einzelnen Klassen wenigsten einen Tag in der Woche in der Bildungseinrichtung unterrichtet wird. Zudem habe die Notbetreuung weiterhin Priorität, die ja ab sofort noch mehr Erziehungsbrechtigte für ihre Kinder wahrnehmen können. Das werde die Schule jeden Tag vor neue Herausforderungen stellen, die an die Gegebenheiten dann angepasst werden müssen.

Die vierte Klasse machte gestern auch in der Jävenitzer Grundschule den Anfang, wie Schulleiterin Kerstin Ohmenzetter berichtete. Auch am heutigen Dienstag werden die Mädchen und Jungen, die in zwei Lerngruppen unterrichtet werden, noch die einzigen Schüler bleiben. Am Mittwoch kommen dann die Drittklässler dazu, während der Präsenzunterricht für die Zweit- und Erstklässler erst nach den Pfingstferien beginnt. Sie werden dann, ebenfalls aufgeteilt in Lerngruppen, an bestimmten Tagen in der Schule sein. Dazu komme die Notbetreuung, die derzeit bei sieben Mädchen und Jungen noch von einer Mitarbeiterin erfolgen kann. Ab zehn Anmeldungen werden dann zwei Mitarbeiterinnen benötigt. Man müsse abwarten, wie es sich entwickelt.

„Wir haben zum Glück eine kleine vierte Klasse“, erzählte Silvia Lehmann, Schulleiterin der Grundschule Letzlingen. So konnten zwei Lerngruppen mit acht Schülern gebildet werden, die gut mit Mindestabstand in den Schulräumen unterrichtet werden können. Kann der Abstand mal nicht eingehalten werden, werde ein Mund- und Nasenschutz getragen. Auch die anderen Klassen, die peu à peu, sprich tageweise ab Mittwoch zur Schule gehen werden, werden in Lerngruppen aufgeteilt. Auch die Notbetreuung ist geregelt. „Es funktioniert gut“, so Lehmann.