Feierliche Einweihung des ersten Parkabschnittes/Hasso von Blücher: "Gut Zichtau ist für alle da"
Zichtau (dly). "Herr von Blücher, Sie sind für diese Stadt ein Glücksfall." Mit diesen Worten bedankte sich Gardelegens Bürgermeister Konrad Fuchs am Sonnabend beim Besitzer von Gut Zichtau, der mit seiner Stiftung Zukunft schon rund zwei Millionen Euro in das Gutsareal investiert hat. Schon jetzt wurden damit Arbeitsplätze geschaffen, weitere sollen folgen. Dies sei die eine Aufgabe, um dem demografischen Negativtrend entgegenzuwirken, sagte Fuchs.
Die zweite sind Visionen, mit welchen Projekten sich die Altmark für die Zukunft rüsten kann. Ein solches Projekt hatte Hasso von Blücher zuvor vorgestellt: 100 bis 200 Modellgärten in der gesamten Altmark, die Großstädtern Anregungen für deren eigene Gärten geben sollen (wir berichteten gestern).
Auch Landrat Michael Ziche gehörte in der Orangerie des Zichtauer Gutes zu den Gästen, denen Hasso von Blücher diese Idee vorstellte. Sie soll von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit Studenten der Hochschule Anhalt realisiert werden. Er freue sich, in Hasso von Blücher "einen Mitstreiter in Sachen Demografie gefunden zu haben", sagte der Landrat: "Von Zichtau geht ein gutes Zeichen für die Altmark aus."
Die Veranstaltung am Sonnabend, mit der die Gründung der Gartenakademie Sachsen-Anhalt und die Eröffnung des ersten Abschnittes des historischen Parks gefeiert wurde, hatte mit einem ökumenischen Gottesdienst begonnen. Dieser wurde vom katholischen Pfarrer Andreas Lorenz aus Gardelegen und seinem evangelischen Amtsbruder Dieter Borchert aus Kalbe gestaltet. Pfarrrer i.R. Dieter Wollner begleitete die Lieder auf dem Keyboard. Nach einem historischen Abriss blickte Hasso von Blücher in die Zukunft des Parkes. Die Neugestaltung "wird nach historischem Grundmuster erfolgen. Es wird aber ein modernes, künstlerisches und gärtnerisches Konzept damit verbunden. Das wird uns, etliche Künstler, Handwerker und Gärtner die nächsten Jahre noch gehörig in Trab halten", sagte er. Für alles, was auf dem Gut passiert, soll die gemeinnützige Stiftung Altmark Basis und Rahmen sein. Auch wenn dies mit seinem Namen verbunden ist, möchte er eher im Hintergrund wirken. "Der Gedanke, hier als Wohltäter oder Nostalgiker angesehen zu werden, ist mir auf das Äußerste unangenehm. Ein Denkmal auf dem Gardeleger Marktplatz strebe ich definitiv nicht an", so von Blücher. Er gestand aber, dass dieses Projekt "einfach verdammt viel Spaß macht".
"Wir wollen keine Raumstation bauen, die nur von Eliten betreten werden darf. Gut Zichtau ist für alle da! Die Perle der Altmark soll der Stolz der Altmärker sein", so von Blücher. Das Zichtauer Gut solle ein "Kraftzentrum werden, ein Kreativzentrum, ein Ort, an dem Menschen zu sich kommen können. Ein Ort, an dem mit Zuversicht, Tatkraft und klarem Kopf gearbeitet wird".