Wo Kulturen zusammenfinden

Gardelegen l „In der Begegnung wächst die Kraft, Ablehnung und Ausgrenzung zu überwinden“, heißt es in der zentralen Aussage der Kirchen aus dem gemeinsamen Wort zur Interkulturellen Woche 2017. Unter dem Motto „Vielfalt verbindet“ kommen bei unterschiedlichen Aktionen Menschen aus der Region mit Zugewanderten in Kontakt, lernen sich gegenseitig kennen, haben Gelegenheit, Vorurteile abzubauen und Berührungsängste zu überwinden. Ab Sonnabend, 23. September, wird es in Gardelegen täglich entsprechende Veranstaltungen geben, wie Christina Dietmann von der Diakonischen Flüchtlingshilfe für den Raum Gardelegen und Mitorganisatorin der Interkulturellen Woche mitteilte.

Den Anfang macht am Sonnabend, 23. September, der Vortrag „Familienstruktur in der arabisch-islamischen Welt. Die Rollenbiografien von Frau und Mann“. Besucher sind ab 15 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum am Aschberg willkommen. Es referiert Rabah-Melodie Mousa (Diakonie Mitteldeutschland, Halle). Die Referentin ist Halblibanesin, lebte sowohl in Deutschland als auch im Libanon und studierte Ethnologie. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion. Kaffee und Kuchen werden gereicht.

Märchen und Geschichten auf Arabisch und Deutsch lesen Kinder und Erwachsene am Montag, 25., und am Dienstag, 26. September, jeweils von 9.35 bis 12.15 Uhr in der Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek Gardelegen. Allerdings ist diese Veranstaltung für Schulklassen vorbehalten. „Der Lesevormittag ist nicht öffentlich“, so Dietmann. Es ist eine Kooperation der Karl-Friedrich-Wilhelm-Wander-Grundschule, Stadt-, Kreis- und Gymnasialbibliothek, der Stadt Gardelegen und der Diakonischen Flüchtlingshilfe des Kirchenkreises Salzwedel.

Durch die ökumenische Friedensandacht am Mittwochabend, 27. September, werden Martin Goetzki, evangelischer Pfarrer in Gardelegen, und Andreas Lorenz, katholischer Pfarrer in Gardelegen, führen. Teilnehmer sind ab 18 Uhr in der Marienkirche willkommen.

Besonderes Augenmerk legen die Organisatoren auf die Veranstaltung berufliche Integration von Zuwanderern im Altmarkkreis Salzwedel. Eine Chance, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, wird in der Ausbildung von Zuwanderern gesehen. „Oftmals sind Unternehmen dieser Zielgruppe auf dem Arbeitsmarkt noch skeptisch gegenüber eingestellt oder sie halten den bürokratischen Weg für zu aufwändig“, heißt es im Flyer zur Interkulturellen Woche. Die Veranstaltung am Donnerstag, 28. September, in der Gardeleger Stadtverwaltung soll einen neuen Blickwinkel auf die berufliche Integration von Zuwanderern geben.

Weitere Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche sind ein Trommelworkshop mit Carsten Roßberg vom Jugendklub Mood im Jugendförderungszentrum, ein Begegnungscafé, die interkulturelle Fußballtrainingseinheit in Mieste sowie das Begegnungs- beziehungsweise das Spielcafé. Zum Abschluss geben die Pianistin Svetlana Jakobs und einige ihrer Schüler im Alter zwischen sieben und elf Jahren am Sonntag, 1. Oktober, ein Abschlusskonzert im Rathaussaal. Es erklingen Werke aus verschiedenen Epochen und Kulturen. „Das wird bestimmt ein sehr schönes Konzert“, versicherte Dietmann.

Und auch über die Interkulturelle Woche hinaus gibt es eine interessante Veranstaltung. Wie Roßberg erläuterte, haben im zurückliegenden Jahr Jugendliche aus Burg und Jugendliche aus dem Altmarkkreis gemeinsam ein Filmprojekt erarbeitet. Dieser Film erlebt in Burg am Freitag, 22. September, seine Premiere. „Danach kommt der Film nach Gardelegen“, kündigte Roßberg an. Er wird am Mittwoch, 27. September, ab 15 Uhr im Jugendklub Mood gezeigt. Sollten Schulen oder Einrichtungen an diesem Film Interesse haben, besteht die Möglichkeit, diesen für eine Aufführung zu bekommen, so Roßberg.

Die Interkulturelle Woche wird unterstützt durch Sachsen-Anhalt und den Altmarkkreis Salzwedel.

Das komplette Programm im Altmarkkreis finden Sie unter www.altmarkkreis-salzwedel.de.