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Kein Geld Juli-Lohn für Boryszew-Belegschaft bleibt aus

Die Mitarbeiter der Boryszew Kunststofftechnik Deutschland GmbH in Gardelegen haben ihren Lohn für Juli noch nicht erhalten.

13.08.2020, 23:01

Gardelegen (ew) l Kein Lohn auf dem Konto und auch keine konkrete Aussicht auf einen Zahlungstermin: Die gesamte Belegschaft der Boryszew Kunststofftechnik Deutschland GmbH am Standort Gardelegen (ehemals AKT) hat für den Monat Juli kein Arbeitsentgelt erhalten. Darüber wurden diese am Mittwoch per Aushang informiert. Unterschrieben „mit freundlichen Grüßen“ von Rafael Siegmund von der Geschäftsführung und Bernd Schütz von der Werksleitung. „Einen genauen Zahlungstermin“, wann denn mit dem Geld zu rechnen sei, „können wir Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht nennen“, heißt es in dem Schreiben, das der Volksstimme vorliegt, weiter. Und „das“, so bestätigte Betriebsratschef Michael Hörauf gestern auf Nachfrage „ist im Moment korrekt.“

Warum das so ist, kann Hörauf sich und seinen Kollegen allerdings nicht erklären. „Uns ist das schleierhaft“, betont der Arbeitnehmervertreter. Er kann keinen Grund dafür erkennen, warum sich die Lohnauszahlung für Juli verzögert. Denn, so Hörauf, „Kurzarbeit gibt es schon lange nicht mehr und der Laden brummt“. Die Mitarbeiter würden sogar Überstunden machen. Deshalb soll in dem größten Automobilzulieferbetrieb der Region, der auch einer der größten Arbeitgeber ist, demnächst sogar wieder in vier Schichten gearbeitet werden.

Wie der Betriebsratschef versichert, seien die Kollegen „pappesatt“. Sein Telefon klingele ununterbrochen. Schließlich müssen die Mitarbeiter ja auch ihre Mieten bezahlen und Lebenskosten bestreiten. Doch auch ihr Betriebsratschef kann ihnen derzeit nicht sagen, wann der Lohn auf ihren Konten eingehen wird. Wie Hörauf gegenüber der Volksstimme betont, habe ihm der Geschäftsführer in einem Gespräch am Vormittag zwar versichert, dass auf alle Fälle gezahlt werde. Eine Auskunft darüber, wann das genau sein werde, habe es aber nicht gegeben. Auch eine Nachfrage der Volksstimme bei der Geschäftsführung zu dieser Problematik ergab nichts, außer der Auskunft: „Wir geben keinen Kommentar darüber ab.“