Mandy Botzler stellte am Mittwochabend im Rathaussaal Ideen für Veranstaltungen im kommenden Jahr vor Kultursommer 2014 findet ohne das Hansefest statt
Für die Kultur 2014 in Gardelegen gibt es viele Ideen. Das Hansefest ist aber nicht dabei. Die Stadt gibt einer MDR-Veranstaltung den Vorzug.
Gardelegen l Das Hansefest findet im kommenden Jahr nicht statt. Mit dieser Nachricht überraschte Bürgermeister Konrad Fuchs am Mittwochabend die Besucher des Kulturtreffs im Rathausfestsaal. Der Grund: Seit Jahren möchte der MDR mit seiner Sommertour nach Gardelegen kommen. Pro Jahr gibt es an vier Stationen diese Großveranstaltung des Senders. Weil es sich dabei um eintrittsfreie Veranstaltungen handelt, könne die Sommertour nicht in das Hansefest eines privaten Veranstalters, der Eintritt erhebt, eingebunden werden. Nach jetzigen Planungen soll die Sommertour am 12. Juli Station in Gardelegen machen. Die endgültige Entscheidung im Sender werde im kommenden Monat getroffen, sagte Konrad Fuchs.
Aber auch ohne Hansefest wird es 2014 wieder ein abwechslungsreiches Kulturleben geben, kündigte Mandy Botzler vom Sachgebiet Kultur und Veranstaltungen der Stadtverwaltung an. Sie hatte zusammen mit Hauptamtsmitarbeiterin Gabriela Winkelmann zum ersten Kulturtreff eingeladen. Vertreter von Vereinen, Innenstadthändler, Musiker, Hobbyhistoriker und andere hatten die Einladung angenommen.
"Jetzt sind wir mit der Gebietsreform soweit, dass wir die Kultur und das Stadtmarketing wieder mehr auf die Agenda nehmen wollen", sagte Konrad Fuchs. Die Stadt werde aber niemandem hinterherrennen, sondern "mit allen, die wollen, Kultur machen", kündigte er an und lud ein: "Wer mitspielen will, ist gern gesehen." Die Verwaltung sehe sich dabei als "administrativer Begleiter", sagte der Bürgermeister. "Wir können uns zusammen besser vermarkten", fügte Gabriela Winkelmann hinzu.
Bei der Kultur 2014 soll es eine Mischung aus Bewährtem und Neuem geben, stellte Mandy Botzler in Aussicht. Zum Bewährten gehören nach jetziger Grobplanung sechs Kaffeeklatsch-Veranstaltungen sowie drei Rathauskonzerte. "Nicht nur Klassik, um auch andere Geschmäcker anzusprechen", sagte die Kulturverantwortliche der Stadt. Zudem sollen stärker als bisher die Wallanlagen einbezogen werden. Botzler: "Wir sind Mitglied bei den Gartenträumen, das wollen wir jetzt auch erfüllen", sagte sie. Unter anderem seien vier Führungen geplant, zum Beispiel mit Landschaftsplanern. Vorstellen könnte sie sich außerdem, im Wallambiente ein Theaterstück zu zeigen.
Der Wall ist auch für Martin Bajerski als Veranstaltungsort interessant. Er ist seit Jahren Gardelegens Roland-Darsteller. In Zukunft soll der Beiname Rolandstadt mehr mit Leben erfüllt werden. Darum gibt es von Martin Bajerski und seinem Vater Jürgen Bajerski einige erste Vorstellungen für Roland-Festspiele in Gardelegen. "Ziel ist es, der Bevölkerung den Roland näherzubringen. Wir suchen aber noch Ideen, wie das aussehen könnte", erklärte Martin Bajerski. Unter anderem könnte es Wettspiele geben, in die Sportvereine einbezogen werden.
Die Frage, wie die Innenstadt für Besucher noch interessanter gemacht werden kann, soll ebenfalls angepackt werden. Darum werde der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Wirtschaftsförderer Peter Timme, der in wenigen Wochen in den Ruhestand geht, verstärkt das Stadtmarketing in Angriff nehmen, kündigte Fuchs an. Eine erste Idee: Künstler oder Schüler könnten leere Schaufenster mit ihren Arbeiten gestalten.