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Kunstautomaten Wundertüten in Schachtelformat

In Kalbe sind drei Kunstautomaten aufgestellt worden. Anstelle von Glimmstengeln lassen sich kreative Arbeiten in Schachteln ziehen.

Von Conny Kaiser 21.08.2015, 15:00

Kalbe l „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie sich selbst und schreiben Sie uns eine Antwort“: So steht es auf jenen Behältnissen in Zigarettenschachtel-Format, in denen sich anstelle von Glimmstengeln handgemachte Kunstwerke befinden. Aber auch diese Behältnisse können an Automaten gezogen werden. Sie haben früher mal der Suchtbefriedigung gedient, sind inzwischen aber umfunktioniert und seit gestern in dreifacher Ausführung in Kalbe zu sehen.

Die offizielle Übergabe erfolgte am Nachmittag am Café „Friedenseck“. Denn dort hat Automatenaufsteller Andreas Petzke – mit Galerist Lars Kaiser hatte er einst die Idee der Kunstautomaten entwickelt – das erste der Geräte installiert. Und so oblag es Café-Inhaber André Tepper, die erste Schachte Kunst aus dem Autmaten zu ziehen. Er wurde mit einem kleinen Bildnis von Mann und Frau und mit Informationen zum ausführenden Künstler belohnt. „Das ist ja hier wie Weihnachten“, beschrieb Tepper das Wundertüten-Feeling. Und das wollten hinterher auch noch andere genießen. „Ich glaube, ich kaufe den ganzen Automaten leer und verschenke die Schachteln dann“, meinte Lisa Wiedemuth lachend. Die angehende Kulturwissenschaftlerin begleitet den dritten Sommercampus in Kalbe.

Während des zweiten Sommercampus´ im vergangenen Jahr war von Stipendiaten angeregt worden, doch auch in der Künstlerstadt Kalbe solche Automaten aufzustellen. Denn in größeren Städten gab es sie bereits. Bis zur Umsetzung der Idee sollte es aber dauern. Denn es galt, einiges dafür vorzubereiten. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Die Automaten stehen jetzt am „Friedenseck“, am Rathaus und an der Gerichtsstraße. Und zwei davon bilden sogar die Silhouette von Kalbe ab.

Übrigens: Keines der Kunstwerke, die sich zum Stückpreis von vier Euro aus dem Automaten ziehen lassen, gleicht dem anderen. Den ausführenden Künstlern fließt je ein Euro zu. Jedoch erhalten sie dank der Infos zu ihrer Person, die sich in den Schachteln befinden, auch Werbung.