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Leader-FördermittelGrünes Licht für Dachsanierung

Die Lokale Leaderaktionsgruppe bestätigt für Kalbe Mittel für Wassermühle, altes Gerichtsgebäude und für Kulturwissenschaftler.

Von Doreen Schulze 26.02.2020, 21:00

Kalbe l Grünes Licht gab der Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Mittlere Altmark vor kurzem bei seiner Zusammenkunft in Kläden für die Förderung von 29 Projekten. Die Landesregierung gab zusätzliche EU-Mittel frei. „Ende Januar 2020 hat uns das Ministerium der Finanzen nochmals rund 730.000 Euro für den Leader-Prozess zur Verfügung gestellt. Diese können wir nun - in einem zweiten Schritt - für die sogenannten Nachrücker auf unserer wichtigsten Prioritätenliste - mit Vorhaben, die aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) gefördert werden können - verwenden“, informierte die LAG-Vorsitzende Verena Schlüsselburg.

7,2 Millionen Euro stehen insgesamt in der laufenden EU-Förderperiode zur Verfügung. Auf der Liste mit ELER-Vorhaben ist auf Platz acht das Vorhaben einer privaten Antragstellerin aus Kalbe zu finden. Sie möchte mit Unterstützung des Förderprogrammes die Inwertsetzung der Wassermühle voranbringen.

Auf Platz 16 ist das Vorhaben des Vereines „Künstlerstadt Kalbe“ zu finden, das Dach des historischen Gerichtsgebäudes denkmalsgerecht zu sanieren. Dieses muss komplett erneuert werden. „Es ist seit längerem schon nicht mehr dicht“, schilderte Corinna Köbele, Vorsitzende des Künstlerstadt-Vereines. Morsche Ziegel müssen ausgetauscht werden. Dazu erhielt der Verein von einer Ziegelfirma bei Magdeburg Ziegelspenden. „Es ist ein tolles Geschenk für uns. Je höher die Fördermittel desto höher ist auch der Eigenanteil. So können wir unsere Kosten senken.“

Der Verein hat im Anschluss an die Dachsanierung vor, dort eine Fotovoltaikanlage anzubringen. Dazu werden Mittel aus weiteren Fördertöpfen beantragt. Ist das Dach fertig, sollen die Fenster erneuert werden, blickte Köbele voraus.

In das historische Gebäude, das seit 1997 leer steht und das der Verein voriges Jahr von der Stadt abkaufte, soll ein Gründerlabor einziehen. Dort sollen Menschen unterstützt werden, die ein Unternehmen, eine Existenz gründen wollen. Unterstützung sollen dort ebenso Menschen mit Migrationshintergrund erhalten, die auf dem ersten Arbeitsmarkt kaum Chancen haben. Darüber hinaus soll dem Leerstand in Kalbe, der Verflachung des kulturellen Angebots und dem Verfall wirtschaftlicher Strukturen etwas entgegen gesetzt werden. Unterstützt wird das Konzept Gründerlabor vom Programm Kulturhanse. Der Verein gehört dort zu neun Initiativen, die sich im ländlichen Raum etablieren.

Betreut soll das Gründerlabor von zwei Kulturwissenschaftlern werden. Auch die Schaffung dieser beiden Stellen setzte die LAG auf die Prioritätenliste II für Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds für Deutschland (ESF). Dort steht dieses Vorhaben an zweiter Stelle. Köbele ist zuversichtlich, dass die Mittel bewilligt werden. Zum 1. Mai soll die Einstellung der beiden Kulturwissenschaftler erfolgen. „Das ist sportlich, das ist uns bewusst. Es könnte eng werden“, so die Künstlerstadt-Chefin. Eine Einstellung ab Juni sei keine Option, denn dann laufen die Vorbereitungen für das Potenziale-Festival auf Hochtouren. Eine Einarbeitung neuer Kräfte wäre dann zusätzliche Arbeit. 32 Interessenten aus ganz Europa, unter anderem aus Schweden und aus der Ukraine, haben sich beworben. „Wir sind gerade dabei, die Unterlagen zu sichten“, so Köbele. Anfang März werden die Kandidaten, die in die engere Wahl geraten sind, nach Kalbe eingeladen. Die Aufgaben der Kulturwissenschaftler werden neben dem Gründerlabor, die Übernahme von organisatorischen Angelegenheiten sein. Hinzu komme die Buchhaltung. „Wenn wir Unterstützung haben, dann können wir uns wieder um neue Projekte kümmern“, so die Vereinsvorsitzende.