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Lehrlingstreffen LIW-Berufsschüler puschten die Puhdys

Vor 50 Jahren begann ihre Lehre im Landtechnischen Instandhaltungswerk (LIW) in Gardelegen. Beim Lehrlingstreffens besuchten sie den Ort.

Von Elke Weisbach 28.08.2019, 03:00

Gardelegen l Am Sonntag war es auf den Tag genau vor 50 Jahren, dass 25 Schulabgänger gen Gardelegen fuhren, um an der Betriebsschule des Landtechnischen Instandsetzungswerkes Gardelegen ihre Berufsausbildung mit Abitur zu beginnen. Von 1969 bis 1972 war die Hansestadt ihr zweites Zuhause, denn alle waren vor Ort in einem Internat untergebracht.

Am Montag kehrten 17 von ihnen mit ihrem damaligen Lehrer Reinhold Dürre an ihre alte Ausbildungsstätte, dem heutigen Jugendförderungszentrum, zurück und schwelgten sogleich in Erinnerungen. Darin verankert ist beispielsweise der Zettel mit den ganzen Dingen, die jeder Lehrling zum Ausbildungsstart mitzubringen hatte, und die Treppe, auf der das Erinnerungsfoto an die Lehrlingszeit 1972 entstand. Und das gibt es noch. Deshalb wurde anhand der alten Aufnahme das Foto nachgestellt.

Allerdings blieben Lücken, denn von den ehemals 25 Lehrlingen leben vier nicht mehr. Zwei mussten das Treffen absagen, zwei weitere konnten nur am Sonntag mit dabei sein, als sie sich nach 2001 zum ersten Mal wieder sahen. Gerhard Ritz hatte das Treffen zum runden Jubiläum organisiert. Treffpunkt am Sonntag war das Café am Rathaus. Nach dem Mittagessen gab es eine kleine Stadtführung. Am Abend kehrte die Gruppe in Lindenthal ein, wo Ritz bis in die Nacht hinein ganz viel erzählt wurde.

Und natürlich waren auch die Puhdys Thema, wie Ritz berichtete, denen die Lehrlinge zu einem Auftritt in der damaligen Jugendsendung „Basar“, die 1973 von der Sendung „Rund“ abgelöst wurde, verholfen hatte. In der Sendung wurde 1970 dazu öffentlich nachgefragt, welche Gruppen oder Amateurbands für einen Auftritt eingeladen werden sollen. Das sah von den Lehrlingen der bereits verstorbene Uwe Stabs aus Oebisfelde, der daraufhin eine Unterschriftenaktion im Wohnheim für einen Auftritt der Puhdys in der Sendung startete. Die waren zu dieser Zeit noch eine Coverband, die öfter in Apenburg auftrat. 150 Unterschriften kamen zusammen, was auch die Verantwortlichen im Deutschen Fernsehfunk beeindruckte. Vertreter besuchten die Berufsschüler, was für große Aufregung sorgte, da sie für West-Journalisten gehalten wurden, und luden die jungen Männer nach Adlershof in die Sendung ein. Im Frühjahr 1971 waren sie zur Aufzeichnung vor Ort, im Mai 1971 wurde die Sendung ausgestrahlt, die Puhdys traten später im Jahr mit ihrem ersten eigenen Lied „Türen öffnen sich zur Stadt“ auf, womit sie den Grundstein für ihre Karriere legten, den Gardelegener Berufsschülern sei Dank.