Median-Klinik: Lohnerhöhung für Mitarbeiter
Kalbe (cn) l Die jüngsten Tarifverhandlungen für die Median-Kliniken GmbH und Co. KG, in deren Vorfeld von Arbeitnehmerseite Streikbereitschaft signalisiert worden war (wir berichteten), haben zu einem Ergebnis geführt. Es ist bei einer kürzlich erfolgten Befragung von gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern akzeptiert worden. Die Befragung war zuvor von der ver.di-Tarifkommission beschlossen worden. Diese hat die Verhandlungsergebnisse inzwischen angenommen.
Der neue Tarifvertrag läuft demnach bis zum 30. November 2013. Nach Gewerkschaftsangaben beinhaltet er eine stufenweise Lohnerhöhung. Sie sieht für sogenannte Neubeschäftigte (Einstellung ab 2005) sowohl ab 1. Juli 2012 als auch ab 1. Januar 2013 eine Lohnsteigerung von jeweils 3,6 Prozent sowie zum 1. Juli 2013 eine nochmalige Steigerung um 2,4 Prozent vor. Sogenannte Altbeschäftigte (Einstellung vor 2005) erhalten hingegen zum 1. Juli 2012 3,3 Prozent mehr Lohn und ab 1. Juli 2013 nochmals 1,0 Prozent. Zum 1. Januar 2013 gibt es für sie zudem eine Einmalzahlung von 240 Euro.
"Nach wie vor Defizite"
Ralf Motejat, ver.di-Tarifkommission
Die teils erheblichen Lohn-unterschiede zwischen Neu- und Altverträgen waren einer der Gründe, warum von Arbeitnehmerseite Tarifgespräche angestrebt worden waren. 2013 könnte es allerdings erneut Verhandlungen geben. "Wir bleiben auf jeden Fall am Ball. Denn es existieren nach wie vor erhebliche Defizite", wie Ralf Motejat erklärte. Er saß für die Arbeitnehmerseite am Verhandlungstisch. Das Mitglied der Tarifkommission spielte mit seinen Worten unter anderem auf die Lohnunterschiede zwischen Ost und West an. Die Arbeitgeberseite hatte dazu vor Abschluss der jüngsten Tarifverhandlungen erklärt, dass die Häuser in den Altbundesländern wirtschaftlich besser aufgestellt seien.
Der neue Tarifvertrag beinhaltet nun auch eine Erhöhung des Mindestlohnes für unterste Vergütungsgruppen, gültig ab 1. Juli 2013, sowie eine Erhöhung der vermögenswirksamen Leistungen ab 1. Juli 2012.
Von diesen Neuerungen profitieren auch die Mitarbeiter der Median-Klinik Kalbe, von denen aber vergleichsweise wenige gewerkschaftlich organisiert sind. Der dortige Betriebsrat ist derzeit nicht aktiv.