Fremdenverkehrsvereinsmitglieder haben noch weitere Ideen für die Sammlung Miester Heimatausstellung wächst stetig
Seit rund drei Monaten ist das Traditionszimmer im Gebäude des Miester Fremdenverkehrsvereins für die Öffentlichkeit zugänglich. Seitdem ist die Sammlung des Zimmers stetig gewachsen. Doch Ideen für Erweiterung gibt es immer noch.
Mieste l Mehr als ein Jahr haben die Mitglieder des Fremdenverkehrsvereins in Mieste an dem Traditionszimmer gebaut. Am 4. November wurde es feierlich mit einem Empfang eröffnet. Vorstandsmitglied Margit Isenberg erzählt: "Den größten Besucherstrom hatten wir in der Vorweihnachtszeit, als wir unsere traditionelle Teestube veranstaltet haben."
Diese finde nämlich immer parallel zum Weihnachtsmarkt in Mieste statt, der direkt vor der Tür des Gebäudes des Vereins ausgerichtet wird. "Die Weihnachtsmarktbesucher kommen dann gern zu uns herein. Im vergangenen Jahr haben sich die meisten dann gleich unser neues Zimmer angesehen", sagt Isenberg.
In der Folge des vorweihnachtlichen Besucherstroms sei die Sammlung des Zimmers gewachsen, erklärte das Vorstandsmitglied. Und weiter: "Wir haben beispielsweise eine alte Schreibmaschine bekommen, einen Löffelsatz, der von einem einstigen Miester Händler verkauft wurde, Poesiealben und eine Rübenforke." Für Letztere haben sich die Mitglieder des Vereins erst einmal die Funktion erklären lassen müssen. "Das kannten wir selbst nicht mehr", sagt die Rentnerin. Die größte Faszination werde durch die Schautafeln ausgelöst, sagte Isenberg. Zwei Wandtafeln zeigen in Bildern und Kopien alter Schriften den Werdegang zweier Miester Firmen, nämlich des Asbestzementwerkes und der Handelsorganisation HO.
"Die Leute erkennen Freunde, Verwandte und oft auch sich selbst auf den Fotos und sind begeistert", so Isenberg. Die Tafeln seien von Schülern der Sekundarschule Am Drömling angefertigt worden. "Im Rahmen ihrer schulpraktischen Ausbildung haben einige Schüler hier die Geschichte aufgearbeitet, in Chroniken geblättert und mit den ehemaligen Chefs geredet", erzählt sie weiter.
"Leider haben bisher in diesem Schuljahr noch keine Schüler ihre schulpraktischen Tage beim Fremdenverkehrsverein verbracht", meinte Margit Isenberg. Denn ihr fielen noch der Schälbetrieb, die Holzverarbeitung, der Kreisbetrieb für Landtechnik und das Ceritol-Werk ein, deren Geschichte ebenfalls noch als Schautafel aufgestellt werden könnten, zählte sie auf.
Generell hoffe sie, dass Schulen-, Hort- und Kindergartengruppen öfter in das neue, kleine Heimatmuseum kommen würden. Bisher sei noch keine Gruppe zu Besuch gewesen. Dabei sei es doch Geschichte zum Anfassen, wie sie meinte. "Sicher passt es nicht immer in den Stundenplan, aber ich denke, dass das Traditionszimmer ein nettes Ausflugsziel für Projekttage oder für die letzten Tage vor den Schulferien wäre", überlegt die ehemalige Lehrerin laut.
Aber auch über andere Besucher freuen sich die Mitglieder des Fremdenverkehrsvereins. "Dienstags bis freitags kann das Zimmer zwischen 9 und 16.30 Uhr besucht werden", erklärt Kulturassistent Georg Bäthge.
Andere Termine könnten mit ihm auch abgestimmt werden. "Dann öffnen wir auch gerne am Wochenende das Zimmer", sagte Bäthge. Eintritt koste es nicht, "aber wir freuen uns natürlich über Spenden", ergänzt Isenberg. Auch über Sachspenden seien die Vereinsmitglieder froh. "Ein Butterfass wäre beispielsweise eine nette Ergänzung unserer Sammlung", so Isenberg. Dinge des alltäglichen Lebens der Vergangenheit aus der Region zu zeigen, das sei das Anliegen des Traditionszimmers, betonte die 69-Jährige. Zwischen 50 und 100 Stücke seien schon zusammengetragen, schätzte sie. "Etwas Platz haben wir noch", erzählt Margit Isenberg.
Anmeldungen für Besichtigungstermine nehmen die Mitarbeiter unter der Telefonnummer (03 90 82) 93 40 13 entgegen.