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Kalbenser Seniorenbegegnungsstätte der Volkssolidarität wurde nun auch ganz offiziell ihrer Bestimmung übergeben "Mit 66 Jahren" gibt es einen neuen Klub

Von Conny Kaiser 22.09.2011, 04:27

"Nehmen Sie das hier als Signal, dass die Stadt Sie als Senioren nicht vergisst", sagte Kalbes Bürgermeister Karsten Ruth an die Adresse jener, die regelmäßig den neu gestalteten Klub der Volkssolidarität besuchen. Der wurde nämlich gestern offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Kalbe. "Ich muss hier was sagen." Mit diesen Worten erhob sich Ilse Baumecker gestern als letzte Rednerin von ihrem angestammten Platz im Klub der Volkssolidarität.

"Der Klub und die Volkssolidarität ingesamt", so die Kalbenserin, "haben mir in meinem Leben sehr viel gegeben." Sie sei seit 37 Jahren verwitwet. Dennoch habe sie im Kreise anderer Senioren schöne Stunden und auch tolle Reisen erlebt, wie Ilse Baumecker in einer kurzen, aber sehr emotionalen Rede ausführte.

Und die hörte nicht nur Monika Pingel gern. Die Geschäftsführerin des Regionalverbandes der Volkssolidarität und ihr Team hatten nämlich zu einem Tag der offenen Tür in den Klub eingeladen. Dieser existiert zwar schon seit März im früheren Lager des Kulturhauses, doch eine offizielle Eröffnung hat es bislang nicht gegeben. Die wurde nun gestern nachgeholt. Pingel erinnerte dabei an die wechselvolle Geschichte der Dachorganisation, die 1945 als "Volkssolidarität gegen Wintersnot" gegründet wurde und die sich mittlerweile, so die Worte der Regionalgeschäftsführerin, "vom Verein der Kaffeetrinker zum modernen Wohlfahrtsverband entwickelt hat". Hier passe der Titel "Mit 66 Jahren" hervorragend.

Bürgermeister Karsten Ruth, der der Einladung zum Tag der offenen Tür gern gefolgt war, erinnerte hingegen an den Ansatz, der dem Umzug des Seniorenklubs von der alten Kulturhausgaststätte ins einstige Lager vorausgegangen war. Dank kurzfristig generierter Landesfördermittel, die dem demografischen Wandel entgegenwirken sollen, konnte nämlich im Kulturhaus ein Mehrgenerationenprojekt umgesetzt werden. Nun gelte es, so Ruth, es mit Leben zu füllen.

Dass das Miteinander der Generationen von der Volkssolidarität durchaus gelebt wird, bewies der Eröffnungsauftritt der Kinder aus dem nahen Märchenland. "Seit Jahrzehnten", so dessen Leiterin Gerda Habermann, gebe es zwischen beiden Einrichtungen die Partnerschaft. Und auch gestern schenkten die Kinder nicht nur selbst gebastelte Windlichter, sondern eben auch Kultur.

Andrea Hanke, die Vorsitzende der Kalbenser Ortsgruppe der Volkssolidarität, gab in diesem Zusammenhang bekannt, dass inzwischen auch Kontakte zur örtlichen Sekundarschule geknüpft und dass gemeinsame Freizeitangebote für Schüler und Senioren geplant seien. So solle zum Beispiel im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft gebacken, gekocht oder gebastelt werden. Auch Gesellschaftsspiele seien möglich. Der Klub der Volkssolidarität biete dafür gute Voraussetzungen. Und Bürgermeister Karsten Ruth fügte angesichts der gemütlichen Einrichtung an: "Wenn ich hier heute stehe, dann nicht nur mit einem Gefühl der Dankbarkeit, sondern auch mit einem Gefühl der Erleichterung" - darüber, dass alles so gut umgesetzt worden sei. Monika Pingel wiederum dankte der Stadt, allen voran Grünbereichskoordinator Uwe Wolff und dessen Team, für das große Engagement beim Herrichten des Klubs.