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Nachfolgeregelung Kalbes Bibliothek bleibt bestehen

Für Kalbes Bibliothek, deren einzige Mitarbeiterin 2019 in Rente geht, gibt es eine Nachfolgeregelung. Der Bestand ist gesichert - vorerst.

Von Cornelia Kaiser 25.09.2018, 03:00

Kalbe l Die Nutzerzahlen könnten deutlich besser sein. Daraus macht Bürgermeister Karsten Ruth überhaupt keinen Hehl. Und er macht auf Volksstimme-Nachfrage auch deutlich, dass es sich der Kalbenser Stadtrat kürzlich nicht leicht gemacht habe, als es im nichtöffentlichen Teil einer Sitzung um den Fortbestand der Kalbenser Bibliothek gegangen sei. „Die Entscheidung fiel nicht einstimmig. Und natürlich ist auch die Option Bücherbus für Kalbe diskutiert worden“, bestätigte Ruth.

Aber es gab eben dann doch eine Mehrheit, die sich dafür ausgesprochen hat, die Stadtbibliothek nach dem Ausscheiden der einzigen verbliebenen Mitarbeiterin Heidrun Kühnel, die im kommenden Jahr in Rente geht, nicht zu schließen. Jedenfalls vorerst nicht.

Denn es soll auch konzeptionell etwas geändert werden, um vor allem jüngere Leser dazuzugewinnen. Sie sollen wieder verstärkt mit dem Medium Buch vertraut gemacht werden. Laut Bürgermeister gibt es auch schon konkretere Ideen, wie das funktionieren könnte. Zum Beispiel mithilfe verstärkter Öffentlichkeitsarbeit und einer gezielten Zusammenarbeit mit örtlichen Kinder-, aber auch Senioreneinrichtungen. Denn auch die älteren Generationen sollen in dem neuen Konzept nicht unberücksichtigt bleiben.

Es gibt jemanden, der sich dazu bereits gezielt Gedanken gemacht und der seine Ideen auch schon im Stadtrat vorgestellt hat. Das hat der Bürgermeister bestätigt, wollte aber vorerst noch nicht näher auf die Personalie eingehen. Nur so viel machte er deutlich: Mit ihrer Hilfe könnte im nächsten Jahr dann auch die Nachfolge von Heidrun Kühnel geregelt werden.

Karsten Ruth erklärte, dass er selbst zu denjenigen gehöre, die dem Bildungs- und Kulturfaktor einer stationären Bibliothek in einer Kommune wie Kalbe eine hohe Bedeutung beimessen würden. Umso mehr begrüße er es, dass es gelungen sei, einen Kompromiss für den vorläufigen Erhalt zu finden, auch wenn es sich um eine freiwillige Aufgabe der Stadt handele, die bekanntlich stets mit einer angespannten Haushaltslage zu kämpfen habe.

Aber warum vorläufig? „Das neue Konzept muss sich in einem vorgegebenen zeitlichen Rahmen bewähren.“ Das, so Ruth, habe der Stadtrat festgelegt. Zudem habe er sich dazu verständigt, dass es keine Vollzeit-, sondern nur eine stundenreduzierte Stelle in der Bibliothek geben werde, so wie jetzt auch schon. „Auch die Standortfrage“, so Ruth, „stellt sich nicht.“ Soll heißen: Auch wenn es immer wieder kritische Stimmen gibt, bleibt die Bibliothek im Kulturhaus. „Da gehört sie hin“, so Ruth.