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Naturpark Messfelder für den Klimaschutz

Einblicke in die Moor- und Grünlandbewirtschaftung bekamen 30 Teilnehmer einer Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger im Drömling.

Von Doreen Schulze 08.05.2018, 21:00

Mieste l Sie wollen Natur- und Landschaftspfleger im Drömling werden und absolvieren seit November 2017 eine entsprechende Ausbildung. Zum Thema Moor- und Grünlandbewirtschaftung startete kürzlich im Langen Winkel in Mieste die letzte von insgesamt drei Exkursionen, die im Rahmen dieser Ausbildung von der Naturparkverwaltung angeboten wurden. Neben dem Langen Winkel waren die Teilnehmer auch im Miesterhorster Drömling und im Rätzlinger Drömling unterwegs.

Der Lange Winkel ist ein Vernässungsgebiet, in dem noch Moor vorhanden ist. Dort erläuterte Fred Braumann, Leiter Naturparkverwaltung Drömling, den Teilnehmern, weshalb das Moor erhaltens- und schützenswert ist. So sei zum einen ein intaktes Moor wichtig für den Klimaschutz. „Es befindet sich ganz viel Stickstoff im Moor“, so Braumann. Werde Moorgebiet zerstört, beziehungsweise verringere sich die Größe dieser Gebiete, führe dies zu einer Verringerung der Kohlenstoffaufnahme. Treibhausgase würden freigesetzt. Zum anderen gehe es um den Arten- und Biotopenschutz. In Moorgebieten sind Tiere und Pflanzen heimisch, die nur beziehungsweise überwiegend in diesem Landschaftsbereich vorkommen, beispielsweise der Moorfrosch oder Schnepfenvogelarten, wie die Bekassine. Über ein Drittel des Landesbestandes dieser Vogelart sei im Drömling anzutreffen, wie Braumann mitteilte.

Braumann zeigte den Auszubildenden Messfelder, in denen gemessen wird, ob die vorhandenen Moorflächen schwinden oder in ihrer Größe erhalten geblieben sind. „Im Langen Winkel ist es uns gelungen, dass es seit 1990 keinen weiteren Moorschwund mehr gibt“, informierte Braumann. Die Ergebnisse der Messung fließen in die Bewirtschaftung der Gebiete durch die Landwirtschaft mit ein. So gehe es darum, einen „gesunden Kompromiss“ zwischen Landwirtschaft und dem Schutz und Erhalt der Moorlandschaft zu machen, sagte Braumann, aber auch darum, Lösungen zu finden: „Wenn wir schon Schwierigkeiten haben, in diesem Bereich unterwegs zu sein, wie soll das erst mit schweren Zugmaschinen möglich sein?“, so Braumann.

Der Exkursion gingen bereits zwei voraus. Die erste befasste sich mit Kernzone und Wiedervernässung, die zweite führte die Teilnehmer zu den touristischen Sehenswürdigkeiten im Drömling. Im Mai werden die Natur- und Landschaftspfleger in Ausbildung ihre Prüfungen absolvieren, eine Hausarbeit schreiben und diese anschließend verteidigen. Am 22. Juni werden diejenigen, die ihre Prüfungen bestanden haben, ihre Zertifikate erhalten. Erfreut ist Braumann darüber, dass von den 31 Interessierten für diese Ausbildung 30 noch immer dabei sind.

Die Ausbildung zum Natur- und Landschaftspfleger ist die erste dieser Art in der Naturparkverwaltung Drömling. Sie umfasst die Bereiche Umwelt, Naturschutz und Umweltbildung. Der Lehrgang ist so ausgerichtet, dass jeder Teilnehmer selbstständig Exkursionen, Vorträge und Aktionen im Rahmen der Umweltbildung anbieten kann. Frühestens in zwei oder drei Jahren werden Natur- und Landschaftspfleger ausgebildet, so Braumann.