1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Batmans Freunden auf der Spur

Naturschutz Batmans Freunden auf der Spur

Michael Ahrens, Eberhard Leuthold und Hans Strauer zählen die Fledermäuse in Kalbe und Umgebung.

Von Malte Schmidt 26.02.2019, 10:00

Kalbe l Sie sind zu dritt und mit Taschenlampen, einer Leiter sowie Zettel und Stift „bewaffnet“. Dabei ist es taghell. Doch Michael Arens aus Vienau und Hans Strauer aus Berkau sind auf der Suche nach Jägern, die im Dunkeln leben. Angeführt werden sie von Eberhard Leuthold.

„Fledermauskenner“ nennen sie ihn liebevoll. Denn genau diesen faszinierenden Säugern sind die Mitglieder der Fachgruppe Vienau des Naturschutzbundes Deutschland an diesem Morgen auf der Spur. Und der Späninger kennt sich mit diesen Tieren besonders gut aus.

„Seit über 60 Jahren beschäftige ich mich mit ihnen“, sagt er. Dazu gehört die alljährliche Fledermauszählung, die diesmal in Kalbe beginnt. Denn auch dort leben sie, die Langohren-, Fransen- und Zwergfledermäuse. In den Kellergewölben neben der Burgruine haben sie ein Winterquartier. Wie viele es in diesem Jahr sind, will die Gruppe genau wissen. Dass der Zahn der Zeit an der Bausubstanz des Mauergewölbes nagt, kommt den Fledermäusen entgegen.

Wohl fühlen sie sich nämlich besonders in den Zwischenräumen, die durch herausgebrochene Steine entstehen. Mit einer Taschenlampe können die Fledermausschützer in die entstandenen Nischen leuchten, um zu sehen, ob sich eine der Fledermausarten darin befindet. Waren es im zurückliegenden Jahr 14 Fransenfledermäuse, so konnten die Naturschützer in diesem Jahr lediglich 10 von ihnen in den Kellern der Burgruine entdecken.

Weiterhin waren es im Jeetzer Burgkeller 5 Fransenfledermäuse – im Vorjahr immerhin 9. Eine Langohrfledermaus konnte in diesem Jahr in der Burgruine nicht ausfindig gemacht werden. Im Vorjahr waren es an der Stelle noch vier Exemplare. Auch im Keller von Gerd Oswald waren es in diesem Jahr drei Fransenfledermäuse weniger. Im Jeetzer Burgkeller hingegen eine Fransen- und eine Langohrfledermaus weniger. Nichtsdestotrotz schätzen Michael Ahrens, Hans Strauer und Eberhard Leuthold die Zahlen nicht als gravierend ein. Man müsse laut der Fledermauskenner weiterhin den Fokus auf den Schutz dieser Lebewesen richten.

Das Leben vieler Fledermausarten ist durch intensive Forst- und Landwirtschaft, aber auch durch Windkraftanlagen gefährdet, so dass sie als vom Aussterben bedroht gelten.