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Schneeschaden Zirkuszelt und Existenzgrundlage zerstört

Seit fast einem Jahr konnten die Zirkusfamilien Sperlich und Weisheit nicht auftreten. Nun der nächste Rückschlag.

Von Malte Schmidt 01.02.2021, 00:01

Miesterhorst l Fassungslos steht Renaldo Weisheit am Sonnabendvormittag vor den Trümmern seiner Existenz. Um ihn herum zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr Miesterhorst, die mit Schneeschiebern und Besen ausgestattet sind. Die Schneemassen, die am Freitag in der Altmark herunterkamen, haben dafür gesorgt, dass das Zelt der Zirkusfamilien Sperlich und Weisheit aus den Halterungen gerissen und unter der Last zusammengebrochen ist. „Ein Lama hat sich noch darunter befunden. Dem Tier ist zum Glück nichts passiert, da wir es schnell mitbekommen haben“, erklärt Renaldo Weisheit. In dem Zelt, so berichtet der 42-Jährige weiter, trainieren sonst die Mitglieder beider Familien in den Wintermonaten mit den Tieren. Aufgestellt war es im hinteren Bereich ihres Hofes in Miesterhorst. „Wir leben hier seit sieben Jahren und haben uns das Grundstück gekauft, um die Wintermonate in der Region zu verbringen“, erzählt Kornelia Sperlich, Schwester von Renaldo Weisheit, und Chefin des Zirkus Moreno.

Weisheit selbst, Leiter des Zirkus Maximus, habe von dem kaputten Zelt gegen 17.30 Uhr erfahren, da er gerade in Richtung Hannover unterwegs gewesen sei, um gespendetes Futter für die Tiere abzuholen. „Ich wurde angerufen. Ich war gegen 22 Uhr wieder hier und habe erst heute Morgen das ganze Ausmaß gesehen“, erklärt Weisheit am Sonnabendvormittag – und er unterstreicht, dass es um die Existenz der beiden Zirkusfamilien geht. Nun erst recht.

Denn mittlerweile sitzen sie seit fast einem Jahr auf dem Gelände in Miesterhorst quasi fest. Auftritte konnten coronabedingt nämlich nicht wie geplant organisiert werden. „Wir haben also in den zurückliegenden Monaten fast kein Geld eingenommen und waren auf Geld- und Futterspenden angewiesen“, fasst es Renaldo Weisheit zusammen.

Hinzu komme jetzt ein kaputtes Zelt. „Wir brauchen unbedingt ein Zelt, um in diesem Jahr, sofern es möglich ist, wieder auftreten zu können“, blickt Weisheit mit einem mulmigen Gefühl voraus. Er schätzt, dass ein Zelt in der benötigten Größenordnung rund 25 000 Euro kosten würde. „Das Geld können wir niemals allein aufbringen“, sagt der 42-Jährige verzweifelt. Er möchte sich in den kommenden Tagen darum kümmern, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen. Außerdem können Interessenten, die den Familien Weisheit und Sperlich finanziell bei der Anschaffung eines neuen Zeltes helfen wollen, diese unter folgender Telefonnummer erreichen: 0163/289  55  01.

„Da ich mich online leider nicht so gut auskenne, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn es jemanden geben würde, der uns beim Erstellen einer Spendenseite helfen könnte“, erklärte Renaldo Weisheit am Wochenende gegenüber der Volksstimme.