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Enkeltrickbetrug Schockanruf: Rentnerin aus Altmark um 13.000 Euro betrogen

Von Regina Urbat 09.04.2021, 16:29

Gardelegen

Im Altmarkreis ist am Mittwoch (7. April) eine Rentnerin aus Gardelegen um 13.000 Euro bestohlen worden. Sie fiel auf einen klassischen Enkeltrick herein, der auslösende Anruf kam aus Wolfsburg.

Einen Tag später genau dieselbe kriminelle Masche, diesmal fiel der Schwindel aber gerade noch rechtzeitig auf. Doch der Reihe nach:

Wie die Polizei in Wolfsburg mitteilte, erfolgte am Donnerstag (8. April) gegen 15.30 Uhr bei einem älteren Ehepaar zuerst ein Schockanruf, „der wohl seines Gleichen sucht“.

Vermeintliche Tochter soll bei Unfall Mensch getötet haben

Der Ehemann nahm den Hörer ab und hörte nur, wie seine angebliche Tochter ihm weinend mitteilte, dass sie einen Autounfall gehabt hätte, bei dem ein Mensch getötet wurde und sie nun in Untersuchungshaft säße. Gegen eine Kaution von 32.000 Euro würde sie jedoch freigelassen werden.

Es wird noch dreister: In der Folge übernahm ein angeblicher Polizist das Telefonat und erklärte noch einmal das angeblich Geschehene. Der ältere Herr soll laut Mitteilung derart schockiert gewesen sein, dass er seine Frau hinzu holte und sie schon einmal bat, mit der Bank Kontakt aufzunehmen. Die Bankangestellte hätte zwar das Ehepaar auf die Möglichkeit der Betrügereien hingewiesen, dennoch begaben sich die beiden schockierten Rentner zu ihrer Bank und hoben den geforderten Betrag von 32.000 Euro ab.

Im Anschluss fuhren sie zur Polizei im Ort, um zu erfahren, wo ihre Tochter in der Untersuchungshaft sitze. „Nun flog zum Glück der Schwindel auf, die Eheleute kamen mit dem Schrecken davon, brachten ihr Geld wieder zurück zur Bank und zahlten es auf ihr Konto ein“, so der Pressesprecher der Polizei in Wolfsburg.

Polizei Stendal rät: Kein Geld bezahlen

In diesem Bereich, wie auch im Polizeirevier Stendal, ist eine steigende Zahl von Trickbetrügereien bis hin zu solchen Schockanrufen registriert worden. Dabei sei den Tätern jedes Mittel Recht, um ihre Opfer in Angst und Schrecken zu versetzen. Deshalb empfehlen die Beamten eindringlich: Egal, was diese Menschen für Horrorgeschichten erzählen, es sollten umgehend nahe Angehörige oder sofort die Polizei angerufen werden. Man sollte nichts glauben, was einem am Telefon erzählt wird, vor allem dann nicht, wenn man Geld zahlen soll.