1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Seit zehn Jahren gehört sie einfach dazu

Manfred Brandt erinnert mit einem Auftritt an das Aufstellen der Otto-Reutter-Bronzestatue Seit zehn Jahren gehört sie einfach dazu

Von Donald Lyko 27.10.2012, 03:15

Gestern vor zehn Jahren ist die Otto-Reutter-Statue in der Gardeleger Innenstadt aufgestellt worden. Mit einem Ständchen feierte Reutter-Darsteller Manfred Brandt am Nachmittag das Zehnjährige.

Gardelegen l Seit einem Jahrzehnt gehört Otto Reutter - in Bronze - zum Innenstadtbild. Ein Grund mehr, an den großen Sohn der Stadt zu erinnern, sagte sich auch Reutter-Darsteller Manfred Brandt aus Wannefeld. Weil er erkrankt war, hatte er recht kurzfristig für gestern Nachmittag zu einer kleinen Feier an die Statue eingeladen. Auch, um die Gäste und Passanten mit einigen bekannten Couplets von Otto Reutter zu unterhalten. Zum Anstoßen auf das Denkmalsjubiläum servierten Manfred Brandt und seine Frau Dorothea Kräuterschnaps, zuvor hatte es Pralinen und Bonbons gegeben.

Mit dabei am Denkmal, das der Magdeburger Künstler Heinrich Apel geschaffen hatte, war auch Dora Brandt, die Mutter des Reutter-Darstellers. Bekannt und beliebt sind schon ihre Torten, die sie zu Reutter-Jubiläen oder als Geschenke backt. Sie fertigt aber auch immer die schönen Schleifen und Kränze für die Statue an. Gestern gab es für Reutter ein herbstliche Ehrung. Nach dem Auftritt konnten die Gäste in der Chronik blättern, die die vielen Auftritte Manfred Brandts dokumentieren. In den mehr als zehn Jahren, in denen der Wannefelder nun schon in der Rolle des Coupletinterpreten unterwegs ist, sind bereits drei dicke Ordner zusammengekommen. Aber auch außerhalb dessen, was geschrieben steht, hat Manfred Brandt vieles erlebt - auch mit der Statue. Weil diese seiner Ansicht nach mal gewaschen werden musste, machte er sich im Jahr 2004 mit Bürste und Reinigungsmittel an die Arbeit, ließ sich dabei fotografieren und von Journalisten befragen. Dumm nur, dass Otto Reutter nach der Aktion ganz grün war, weil die Bronzefigur das Reinigungsmittel nicht vertragen hat. Ganz ohne Öffentlichkeit machte sich Manfred Brandt in der folgenden Nacht noch einmal an die Arbeit: Mit ganz viel klarem Wasser wusch er die Statue ab, die dann bald wieder ihr altes Aussehen hatte. Erleichtert, damals dem Kunstwerk keinen bleibenden Schaden zugefügt zu haben, kann Manfred Brandt heute über die Begebenheit lachen.

Wofür sich der Reutter-Darsteller jetzt stark machen möchte, ist eine Tafel in der Nähe der Statue, die Gästen kurz das Leben und Wirken Reutters vorstellt. Die Idee kommt von Christiane Weiß-Carle. Regelmäßig kommen nämlich Touristen in ihr Modegeschäft, vor dem die Statue steht, und erkundigen sich nach der Figur und nach Reutter. Als Gardelegerin kann sie darüber natürlich einiges berichten, zudem hat sie etwas Informationsmaterial parat.