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Simson-Rennen Staub, Schlamm und viel Spaß

84 Teams, und damit so viele wie noch nie, sind beim sechsten 24-Stunden-Simson-Rennen des 1. FCKW in Vahrholz an den Start gegangen.

25.09.2017, 12:48

Vahrholz. Geschafft, aber zufrieden sahen sie gestern Nachmittag aus: die Mitglieder des 1. Fußballclubs Kalbe/Wernstedt, kurz 1. FCKW, und ihre vielen Mitstreiter. Das von ihnen organisierte 24-Stunden-Rennen nahe Vahrholz, bei dem zum sechsten Mal ausschließlich Simson-Mopeds aus DDR-Produktion an den Start gehen durften, verzeichnete einen neuen Teilnehmerrekord. 84 Teams, von denen jedes mehrere Fahrer zählte, gingen an den Start. Allerdings kamen am Ende nicht alle durchs Ziel.

Noch nie mussten DRK-Rettungsassistent Olaf Kurzweg und seine Frau, Sanitäterin Helga Kurzweg, so viele Knochenbrüche erstversorgen wie diesmal. Sieben Fahrer mussten wegen einer solchen Verletzung ins Krankenhaus, von kleineren Blessuren ganz zu schweigen. „Es ging eigentlich die ganze Nacht durch“, berichtete Olaf Kurzweg, der mit seiner Frau kaum zur Ruhe kam, am Ende des Rennens aber dennoch ein Lächeln auf den Lippen hatte. Denn für die beiden ist die medizinische Betreuung bei Sportveranstaltungen längst so etwas wie eine Passion. Fast jedes Wochenende ist das Jeetzer Paar mit dem Rettungswagen unterwegs, um Veranstaltungen abzusichern.

Auch der 1. FCKW weiß, dass er sich auf die beiden DRK-Retter verlassen kann– genau wie auf die Stadtwehr von Kalbe. Die war auch in diesem Jahr wieder mit mehreren Einsatzfahrzeugen vor Ort. Und sie hatte sogar ein eigenes Team am Start, dessen Startfahrer André Lammek mit seiner Rundumleuchte auf dem Kopf gleich zu Beginn viele Blicke auf sich zog.

Das konnten aber auch andere von sich behaupten, zum Beispiel das Team „DSD Racing Genthin“, das sein Moped ganz besonders schick beleuchtet hatte, oder auch Andreas Türke von den „Darlingeröder Dreckspatzen“. Als deren Schlussfahrer, und obwohl das Team aus bereits genannten Gründen so arg gebeutelt war, trat er fast nackt zur letzten Tour an. Lediglich eine Windel, Stiefel und den Helm trug er am beziehungsweise auf dem Körper. „Das sollte die Stimmung noch einmal etwas aufheitern“, meinte er augenzwinkernd. Und die Mission ist ihm gelungen.

Als gelungen darf aber vor allem das Team „BillTech sp. Dachdecker Kaul“ mit Sitz in Arendsee, aber mit Fahrern aus unterschiedlichen Orten der Altmark, seinen Auftritt beim 24-Stunden-Rennen betrachten. Denn es ist ihm zum zweiten Mal hintereinander gelungen, sich den 1. Platz zu sichern. Wie René Wiegmann, dem das Siegermoped gehört, sagte, sei die Vorbereitung alles. So sei genau an jenen Sachen herumprobiert worden, an denen es in den vergangenen Jahren noch gehakt habe. Mit Erfolg.

Auch für jene Mannschaften, die nicht auf den vorderen Plätzen gelandet sind, war das Ganze ein riesige Gaudi, für die sich die Männer und Frauen vom 1. FCKW angesichts einer exzellenten Vorbereitung und Umsetzung der Veranstaltung wieder jede Menge Anerkennung verdient haben. Und sie machen weiter mit ihren besucherstarken Spaßveranstaltungen. Beim 24-Stunden-Rennen wurde Werbung für die Highland-Games 2018 gemacht. Sie finden dann am Pfingstsonntag, 20. Mai, ab 13 Uhr auf dem Reitplatz in Engersen statt.