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Sondersitzung Unfallschwerpunkt wird entschärft

Es gibt konkrete Pläne, um die Kreuzung bei Engersen, eine der gefährlichsten in der Altmark, zu entschärfen.

Von Gesine Biermann 19.04.2018, 19:12

Engersen/Zichtau l Die Straße ist schnurgerade, der Kreuzungsbereich gut einsehbar. Dennoch kommt es auf der Bundesstraße 71 zwischen Wiepke und Kakerbeck immer wieder zu schweren Unfällen. Das soll nun anders werden. Am Mittwoch einigten sich darüber Vertreter der Landesstraßenbaubehörde, des Altmarkkreises Salzwedel, der Stadt Kalbe und der Polizei während einer Dringlichkeitssitzung der Verkehrsunfallkommission in Salzwedel. „Es ging allein um mögliche Varianten, den Unfallschwerpunkt dort zu entschärfen“, informiert Verkehrspolizeichef Oberkommissar Peter Klahs gestern auf Nachfrage.

Ein vom Altmarkkreis Salzwedel beauftragtes Ingenieur hatte mehrere Lösungsvorschläge erarbeitet, „von denen zwei Varianten aber kurzfristig nicht umsetzbar wären“, so Klahs. Die erste Variante wäre gewesen, die Kreisstraße 1086 an ihrer Einmündung auf die Bundesstraße 71 jeweils nach rechts zu versetzen. „Die Kreuzung würde damit nicht mehr existieren.“

Die zweite Möglichkeit, die das Ingenieurbüro vorschlug, sei die Schaffung von Abbiegespuren gewesen. „In beiden Fällen hätte aber sowohl die Kreis- als auch die Bundesstraße verbreitert werden müssen“, macht Klahs deutlich. Zum einen wäre das planungs- und finanztechnisch ein hoher Aufwand, zum anderen auch keine schnelle Lösung – unter anderem, weil bei beiden Varianten Grundstücksankäufe notwendig geworden wären.

Ganz anders die Variante drei, auf die sich alle Beteiligten schließlich auch verständigten. Sie umfasst zwei Maßnahmen. Zum einen soll die Geschwindigkeit auf der Bundesstraße 71 im Kreuzungsbereich auf 70 Stundenkilometer begrenzt werden. Zusätzlich sollen Warntafeln aufgestellt werden, die auf den Unfallschwerpunkt hinweisen. „Das wird auch ganz kurzfristig passieren“, betont Klahs.

Kraftfahrer, die aus Zichtau und Engersen kommen, sollen zudem in absehbarer Zeit optisch und akustisch gewarnt werden, und zwar mittels Fahrbahnmarkierungen aus Kunststoff. Quer zur Fahrbahn wird dieser in Streifen aufgespritzt. Dadurch entstehe, für den Insassen deutlich hörbar, ein Summton, der dem Fahrer signalisiere, dass er seine Geschwindigkeit verringern muss. „Durch den Ton hat er nämlich das Gefühl, er fährt zu schnell.“ Jeder, der schon einmal auf der Autobahn auf die Fahrbahnmarkierung geraten ist, kenne diesen Ton, den die leicht erhöhten Auftragungen verursachen.

Und auch optisch werden die Streifen natürlich gut erkennbar sein. Das sind die Stoppschilder zwar auch. Die wurden in der Vergangenheit dennoch oft ignoriert.

„Auch von diesen Maßnahmen hoffen wir, dass wir sie so schnell wie möglich umsetzen können“, betont Klahs, und natürlich, dass sie erfolgreich seien.

Immerhin gibt es, insbesondere mit Tempo-Limit und Warntafeln, anderenorts gute Erfolge. So sei der vorherige Unfallschwerpunkt an der Anbindung der Bundesstraße 71 an die Gardeleger Umgehungsstraße zwischen Ackendorf und Gardelegen seit zwei Jahren verschwunden, erinnert Klahs. „Dort hat es seither keine schweren Unfälle mehr gegeben!“

Keine Hoffnung macht der Verkehrspolizeichef indes den Zichtauern und Engersenern, die sich für die Kreuzung einen Kreisverkehr wünschen: „Das“, so Klahs, „wird vom Bundesverkehrsministerium für Bundesstraßen konsequent abgelehnt, damit der Fahr- und vor allem aber der Güterverkehr zügig rollt.“