Straßenbau Lindenthal wird teurer

Eine alte Humus-Schicht lässt die Straßenbaumaßnahme in Lindenthal nicht nur länger dauern, sondern auch 40.000 Euro teurer werden.

14.10.2019, 02:00

Lindenthal l Unverhofft kommt oft, sagt ein Sprichwort. Wer beispielsweise ein altes Haus saniert, weiß vorher auch nie ganz genau, welche Arbeiten notwendig werden, denn manche Schadstellen können gut verborgen sein. Das ist nun auch bei der Baumaßnahme in Lindenthal der Fall.

Wie in der Beschlussvorlage zur überplanmäßigen Ausgabe in Höhe von 39.100 Euro zu lesen ist, habe es im Vorfeld der Gemeinschaftsmaßnahme mit dem Wasserverband im Dompfaff- und Nachtigallweg zwar Bodenuntersuchungen an mehreren Stellen gegeben, die sich aber hauptsächlich auf die Bereiche an den Wohnhäusern, auf die Kreuzungen und Einmündungen konzentrierten.

Im Zuge der bereits erfolgten Arbeiten durch den Wasserverband aber, der neue Trink- und Abwasserleitungen verlegte, wurde im Nachtigallweg innerhalb der gewachsenen Erdschichten eine zirka 25 Zentimeter dicke Humusschicht aus altem Waldboden entdeckt, die sich entlang der Waldseite dieser Straße über eine Länge von rund 200 Metern erstreckt und nicht sehr stabil ist. Das könnte die Tragfähigkeit der neuen Straße beeinflussen. Aus diesem Grund, so heißt es in der Vorlage, müsse die Humusschicht abgetragen und durch einen tragfähige Schicht ersetzt werden.

Des Weiteren seien im Bereich der Anbindungen der vorhandenen Wege an den neuen Straßenkörper zusätzliche Arbeiten erforderlich. Im Zuge der Bauarbeiten habe sich laut Vorlage gezeigt, dass die geplante „stumpfe“ Anbindung, sprich im rechten Winkel gegeneinander, „dazu führen wird, dass bei Fahrzeugverkehr, besonders beim Abbiegen durch große Fahrzeuge, dieser Einmündungsbereich durch die auftretenden Schwerkräfte ... schnell Schäden entstehen können“. Dieses Problem soll nun durch die Erstellung von Aufmündungen in den Anbindungsbreichen verhindert werden. Diese Leistungen sind zusätzlich, waren im ursprünglichen Straßenprojekt nicht vorgesehen und wurden somit auch nicht ausgeschrieben.

Die zusätzlichen Gesamtkosten werden von der Stadt mit 39.100 Euro beziffert, wobei beim Fördermittelgeber, dem Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten, bereits ein Antrag auf Erhöhung der anteiligen Zuwendung in Höhe von 25.500 Euro gestellt wurde. Bei Förderung dieses Anteils würde der tatsächliche Eigenanteil der Hansestadt an den Gesamtkosten 13 600 Euro betragen. Diese Summe wäre durch Mehreinzahlungen aus der Investitionshilfe gedeckt.