Garten Von Blüten, die man essen kann: Gartenexpertin Ruth Schwarzer aus Kalbe gibt Tipps rund um Küche und Beet
Im Juli kann geerntet werden. Und das gilt nicht nur für Früchte, sondern auch für Blüten für den Verzehr. Die Kalbenser Gartenexpertin Ruth Schwarzer gibt dazu wieder schmackhafte Tipps. Aber auch das richtige Bewässern, insbesondere von Geranien, ist für sie Thema.

Kalbe - Die Kalbenser Gartenbauingenieurin Ruth Schwarzer gibt nicht nur in der Volksstimme-Serie wertvolle Tipps rund um den Garten. Auch bei Vorträgen und Aktionstagen gibt sie ihr Wissen gern weiter. Mitte Juni und Anfang Juli war sie auch auf der Bundesgartenschau (BUGA) in Erfurt vertreten. Im August wird sie dort ein weiteres Mal erwartet. Unter anderem widmet sie sich bei der BUGA den Themen Rosen, Kräuter für Beete, Balkonkästen und Fensterbank sowie den ein- bis zweijährigen Blumen, die oft im Beet als Lückenbüßer eingesetzt werden.
Apropos Zweijährige: Im Juli können zweijährige Pflanzen noch gesät werden. Das gilt unter anderem für Vergissmeinnicht, Tausendschönchen, Marienglockenblume, Goldlack, Fingerhut oder Stockrose. „Eine Vielzahl dieser Pflanzen waren auf dem Buga-Gelände in ornamentalen Beeten vertreten“, berichtet die Gartenexpertin und gibt somit auch gleich Anregungen, wie diese Pflanzen im Gartenbeet eingesetzt werden können.
Essbare Pracht
Die Blütenpracht der sommerlichen Gartenbeete ist aber nicht nur schön fürs Auge. Etliche Blüten, zum Beispiel Kapuzinerkresse, Taglilien, Rosen, Minze, Hornveilchen, Veilchen oder Nachtkerze können auch verzehrt werden (siehe dazu auch Rezept rechts). Dies ist bereits im Buch „Book of Fruits and Flowers“ aus dem Jahr 1653 beschrieben worden. Dort heißt es, dass Blüten dazu mittags gepflückt werden sollten, wie Schwarzer beschreibt.
Aus duftenden Blüten lässt sich auch Blütenzucker herstellen. Die leicht angetrockneten Blütenblätter werden dazu klein geschnitten. Sechs bis zwölf Esslöffel dieser Blüten werden dann mit 225 Gramm Puderzucker oder sehr feinem Haushaltszucker vermengt. Der Blütenzucker kann im Winter zum Beispiel zum Backen von Plätzchen Verwendung finden.
Blüten von Kapuzinerkresse oder Nachtkerze sowie Zucchini- und Gurkenblüten können auch zu essbaren Blüten mit Füllung bei Gartenpartys auf den Tisch gestellt werden. Die Blüten werden in ein Wasserschälchen gestellt. Daneben kommt ein Schälchen mit körnigem Frischkäse mit Honig vermengt. In die eine Hand nimmt man die Blüte und mit der anderen wird mit einem Teelöffel etwas von der Frischkäsemasse auf die Blüte gegeben. Das Ganze ist dann zu verzehren – modernes Fingerfood. Vorbereitet können die gefüllten Blüten nicht werden, da sie nach einer Weile unschön aussehen und zu schwer zum Aufnehmen wären.
Die Blüten von Staudenwicken sind auch ein toller Hingucker auf kalten Platten auf dem Buffet. Diese Blüten können ebenfalls verzehrt werden
Gemüse
Tomaten sind im Juli auszugeizen. Zum Düngen derselben können klein gehackte Brennnesseln ohne Blüten als Mulch verwendet werden.
Beim Wässern von Gurken und Zucchini ist darauf zu achten, dass das Wasser über Furchen zugeführt wird. Sie sollten nicht von oben beregnet werden. Generell gilt beim Gießen von Pflanzen im Garten, dass alle 10 bis 14 Tage 30 Liter Wasser pro Quadratmeter auszubringen sind. Das bewirkt eine bessere Wurzelbildung.
Kübelpflanzen
Kübelpflanzen können jetzt mit Flüssigdünger versorgt werden.
Geranien sollten nicht zu häufig gegossen werden. Diese Pflanzen stammen aus Südafrika, so Schwarzer. Daher kommen sie auch mit trockenen Perioden gut aus. Werden sie weniger gegossen, sind sie zudem blühfreudiger. So genüge es, den Kübel beziehungsweise Topf einmal in der Woche in Wasser einzutauchen.
Rosmarin, Thymian, Salbei
Ende Juli ist der letzte Zeitpunkt im Jahr, um Rosmarin, Thymian oder Salbei zurückzuschneiden, so die Fachfrau. Bis zum Winter kann die Pflanze ausreifen.
