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Wahlen Die Kommunalpolitik wird jünger

Unter den Bewerbern für den Gardelegener Stadtrat und für die 26 Ortschaftsräte sind auffallend viele junge Menschen.

Von Cornelia Ahlfeld 13.04.2019, 01:01

Gardelegen l 202 Frauen und Männer bewerben sich für ein Mandat in den 26 Ortschaftsräten. Darunter sind allein 57 Kandidaten, die weit jünger als 39 Jahre sind. Das sind immerhin knapp 30 Prozent. Ein Großteil der jungen Bewerber ist um die 30 Jahre alt. Auf den Wahllisten stehen aber auch erstaunlich viele Bewerber der Jahrgänge um 1990 und höher. Ähnlich sieht das beim Stadtrat aus. Von 86 Kandidaten sind es 25 junge Leute, die gewählt werden wollen (knapp 30 Prozent).

Fabian Krüger (Jahrgang 1999) bewirbt sich um ein Mandat im Ortschaftsrat seines Heimatortes Schenkenhorst. Der Besuch einer Ortschaftsratssitzung hatte ihn neugierig gemacht. Er will seinen Ort mitgestalten.

Jahrgang 1996 ist Patrick Rasch. Er kandidiert für Stadtrat und Sichauer Ortschaftsrat. „Ich möchte vor allem die Interessen der jungen Generation vertreten“, betonte Rasch. Denn bisher würde eben oftmals die ältere Generation entscheiden, ob ein Jugendklub geschlossen wird oder nicht.

Michelle Jordan (1998) kandidiert für den Ortschaftsrat Lindstedt. „Ich finde, junge Leute sollten mitbestimmen, was in ihrem Ort passiert.“ Sie möchte sich dafür einsetzen, dass Lindstedt für junge Familien attraktiv bleibt.

Für Kommunalpolitik interessiert sich auch Nathan Paetau (Jahrgang 1996) aus Peckfitz. Er möchte in den Ortschaftsrat seines Heimatortes gewählt werden. Momentan sei es die ältere Generation, die in der Kommunalpolitik das Sagen habe. Für ihn sei es wichtig, dass junge Leute nachrücken. Auch Christine Klatt (Jahrgang 1995) aus Miesterhorst möchte als Ortschaftsrätin künftig mitbestimmen und mitgestalten.

Eine gute Generationenmischung in der Kommunalpolitik möchte auch Justin Wießel. Der 18-Jährige aus Gardelegen, seit einem Jahr Mitglied in der Linke-Partei, ist der jüngste Bewerber. Er kandidiert für den Stadtrat. „Ich finde es wichtig, dass wir nicht nur Politik für Morgen, sondern für die nächsten Jahrzehnte machen“, betonte Wießel. Und dazu brauche es eben auch junge Leute.

Erfreut über diese Entwicklung zeigte sich auch Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Zepig. „Das finde ich großartig, denn hier auf kommunaler Ebene treffen wir viele Entscheidungen, die jeden Einwohner direkt betreffen, und da müssen alle Altersgruppen gut vertreten sein. Gerade die Ortschaftsräte sind es ja auch, die das Leben in den Ortsteilen gestalten, bereichern und damit noch lebenswerter machen“, betonte Zepig.