Deutschlandweit wurde der 18. Mühlentag veranstaltet, in Wiepke aber schon das 19. Mühlenfest/Friedrich-Wilhelm Gille: "Wir waren quasi die Vorreiter"
Zum 19. Mal war die Reichwaldsche Wassermühle gestern Anlaufpunkt für hunderte Pfingstausflügler. Viele von ihnen hatten sich mit dem Fahrrad nach Wiepke aufgemacht. Deutschlandweit beteiligten sich mehr als 1000 Mühlenvereine und -besitzer am Deutschen Mühlentag.
Wiepke. "Wir waren quasi die Vorreiter", sagte Friedrich-Wilhelm Gille und blickte zufrieden über den Mühlenhof, auf dem sich hunderte Gäste tummelten. "Und das ohne große Werbung", so der Besitzer der Reichwaldschen Wassermühle. Er und seine Mitstreiter hatten 1993 zum ersten Wiepker Mühlenfest eingeladen - und somit schon ein Jahr, bevor der Mühlentag deutschlandweit ebabliert wurde. Am gestrigen Pfingstmontag fand das Fest also zum 19. Mal statt.
Die Besucher konnten sich über alte Handwerkstechniken aufklären, sich von zahllosen Angeboten für das leibliche Wohl locken lassen und einfach einen sommerlichen Tag genießen. Auf besonders viel Interesse stießen der vom Mühlenrad angetriebene Mahlgang, die alten Webstühle, an denen sich die Gäste selbst ausprobieren durften und die alte Technik der IFA-Freunde Wiepke.
Gille freute sich besonders, dass mit Jürgen Wels auch wieder ein Seiler begrüßt werden konnte. Es waren aber auch ein Holzgestalter, eine Töpferin und ein Hufschmied bei der Arbeit zu beobachten. Genau wie die Brunauer Spinnfrauen.
Ursprünglich hatte der Mühlenverein unter Vorsitz von Gille auch Livemusik geplant. Doch die Osterburger Tippelbrüder, die jahrelang für Unterhaltung beim Wiepker Mühlenfest gesorgt haben, gibt es nicht mehr. "Ich finde das wirklich bedauerlich", so Gille, der aber für 2012 andere Unterhaltungskünstler versprach. Es gebe da schon Gespräche.
Seit 1986 ist er Eigentümer der Reichwaldschen Mühle, hat sie mit Unterstützung seiner Mitstreiter zu einem Kleinod ausgebaut, in dem Tradition noch großgeschrieben und Altes bewahrt wird. Ab sofort gibt es dort nun eine zusätzliche Zierde. Denn Holzgestalter Klaus-Dieter Otte überreichte Gille gestern Nachmittag eine selbst geschnitzte Bohle mit der Inschrift "Anno 2011 - Das Wandern ist des Müllers Lust."
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