Wobau Mit geringem Leerstand

Die Gardeleger Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) liegt in Sachen Leerstand nach wie vor mit an der Landesspitze.

Von Cornelia Ahlfeld 05.01.2021, 19:00

Gardelegen l Wohnen und leben im Zentrum der Hansestadt Gardelegen – das ist nach wie vor bei Mietern von Wohnungen der Wobau attraktiv. Die Wohnungen sind im Laufe der vergangenen Jahre komplett saniert worden. Zu den Musterbeispielen gehören das Bornemannsche Haus und das Gebäude der ehemaligen Kreisvolkshochschule in der Sandstraße oder der schmucke Eckbau an der Normaluhr.

Sowie bekannt wird, dass die Wobau Häuser in der Innenstadt sanieren will, sind die meisten Wohnungen schon registriert, bevor die Baumaßnahmen überhaupt begonnen haben.

Der Leerstand liegt aktuell insgesamt bei 4,62 Prozent bei einem Gesamtbestand von 1407 Wohneinheiten, informierte Wobau-Geschäftsführer Wolfgang Oelze. Im Detail seien das 65 Wohnungen, die nicht vermietet seien. Im Sanierungsgebiet der Stadt, also in der Altstadt, gibt es den geringsten Leerstand. Im Wohngebiet Schlüsselkorb sind derzeit von 425 Wohneinheiten 30 nicht vermietet. Das liege allerdings zumeist daran, dass die Wohnungen nach Auszug der Mieter auf Vordermann gebracht werden müssten. Derzeit sei das nicht zuletzt auch coronabedingt nicht ganz einfach. „Es ist zurzeit sehr schwer, Handwerker zu finden“, betonte Wolfgang Oelze.

Mit dem Leerstand von nur 4,62 Prozent liege die Gardelegener Wobau, eine 100-prozentige Tochter der Stadt, erneut mit an der Spitze in Sachsen-Anhalt. Denn der Landesdurchschnitt liege bei den Vermietergesellschaften bei 15 bis 17 Prozent. „Und die Tendenz ist weiter steigend, trotz Rückbaus und Entnahme von Wohnungen vom Markt“, so Oelze.

Die Gardelegener Wobau verwaltet im Auftrag der Stadt zudem 211 Wohneinheiten in den Dörfern. Der Leerstand werde separat berechnet und liege aktuell bei 17,06 Prozent. Insgesamt stünden dort 36 Wohnungen leer. Paradebeispiel sei der Wohnblock in Dannefeld. Dort sei von 14 Wohneinheiten nur noch eine vermietet. Der Block solle, sowie auch der letzte Mieter ausgezogen sei, abgerissen werden. Das Gebäude sei 1985 errichtet worden und habe keinerlei Dämmung. „Dort ist alles noch DDR-Standard. Eine halbe Million Euro würde nicht ausreichen, um den Wohnblock zu sanieren“, betonte Wolfgang Oelze. Und das sei aus wirtschaftlicher Sicht nicht machbar. Der Block passe auch überhaupt nicht ins Dorfbild.

Die Kalt-Mieten für Wobau-Wohnungen lägen durchschnittlich bei 4,31 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Mieterhöhungen seien auch bei der Wobau ein Thema „Zwei bis drei Cent beträgt die jährliche Mieterhöhung. Um beispielsweise aber den Inflationsausgleich zu erreichen, müssten es sechs bis sieben Cent sein“, so Oelze.

Die Mieten seien aber insgesamt sehr günstig. Ein weiteres Thema seien bei der Wobau auch Mietschulden. Nicht coronabedingt, sondern zumeist aufgrund von Problemfällen im Zusammenhang mit Alkohol und Drogen. Allerdings würden keine Mietschulden entstehen, wenn Betroffene sich rechtzeitig an die zuständigen Behörden wenden und Anträge auf Unterstützung stellen würden. „Auch obdachlos muss hier keiner sein“, betonte Oelze.

Neben den 1407 Wohnungen vermietet die Wobau noch 17 Gewerbeeinheiten, 312 Garagen und 60 Stellplätze. In den Dörfern sind es fünf Gewerbeeinheiten und 230 Stellplätze.