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Zirkus Keine Einnahmen, kein Futter

Auch das Geschäft der Artisten ist von der Corona-Pandemie betroffen. Daher kann der Familienbetrieb des Circus Moreno nicht auftreten.

Von Malte Schmidt 27.03.2020, 03:00

Miesterhorst l Wenn Menschen an das Wort Zirkus denken, dann ist es eine Erinnerung mit allen Sinnen. Man hat die wirbelnde Melodie mit Blasinstrumenten und Pauke in den Ohren sowie ein Zelt aus rot-weiß gestreiften Planen und einer hohen Spitze mit Fahnen, die schon von Weitem zu sehen sind, vor Augen. Dazu kommen der Sand unter den Füßen und die leicht wackligen Bänke, auf denen man Platz nimmt, der Geruch von Popcorn und das Aufwallen des künstlichen Nebels sowie der Anblick von geschminkten Clowns und hübsch kostümierten Artisten, vermischt mit dem Geruch des Dungs der Tiere, die die Manege betreten. Zugegeben: Dieses Bild ist eine Mischung aus persönlichen Kindheitserinnerungen und den gängigsten Klischees eines Wanderzirkus‘, wie der Circus Moreno einer ist.

Dessen Teammitglieder befinden sich momentan in Miesterhorst im Winterquartier. Dort werden sie wohl oder übel auch zunächst noch bleiben müssen. „Durch die Verordnungen bezüglich der Corona-Pandemie werden wir in den kommenden Wochen und Monaten nicht auftreten können“, ist sich Zirkusdirektor Ramon Sperlich sicher.

Damit drohe dem Familienunternehmen der finanzielle Ruin, blickt er düster in die Zukunft. Während der Zirkus sich im Winter unter anderem mit Auftritten in Kindertagesstätten oder anderen Einrichtungen finanziell über Wasser hält, wird ab Frühling der Lebensunterhalt mit den Auftritten in verschiedenen Städten bestritten. Das ist derzeit aber nicht möglich. Die Einnahmen fallen weg.

„Hinzu kommt, dass wir Kamele, Esel, Lamas und Ziegen haben, die Futter benötigen“, sagt Sperlich. Darum bitten die Betreiber des Circus Moreno um Unterstützung aus der Bevölkerung. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir schon oft von Menschen, besonderes in den Wintermonaten, unterstützt worden sind“, erklärt Sperlich. Und er hoffe nun, dass diese Hilfsbereitschaft jetzt nicht abbreche und die Familie weiterhin dahingehend unterstützt werde, dass sie ihre Tiere füttern könne. „Wir planen, da wir wirklich wenig Geld zur Verfügung haben, dass wir vielleicht in Supermärkten Spendenboxen aufstellen, wenn wir das dürfen“, erläutert Sperlich. Interessenten, die dem Circus Moreno entweder Futter oder auch Geld spenden möchten, können sich unter der Rufnummer 0177/588 19 05 beim Familienunternehmen melden.