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Forum Güsener zeigen Interesse am Dorf

Ein voller Saal bei der Einwohnerversammlung in Güsen hat gezeigt: Das Interesse ist groß, zu wissen, wie es weiter geht im Dorf.

Von Sigrun Tausche 17.03.2016, 09:00

Güsen l Ein Dankeschön richtete Preuß gleich zu Beginn an Schulleiterin Carola Rosenmüller dafür, dass so unkompliziert die Aula der Grundschule genutzt werden konnte. Er wünsche sich, dass hier künftig noch öfter kulturelle Veranstaltungen stattfinden, betonte er. Der Hohenseedener Chor bot bereits einen schönen Auftakt. Weitere Chorauftritte, Buchlesungen und anderes könne er sich vorstellen, sagte Preuß. Dabei soll die Zusammenarbeit mit den Vereinen gesucht werden. Gäste nicht nur aus Güsen sollen dabei willkommen sein.

Erfreut stellte Helmut Preuß weiterhin fest: „Die beiden Bürgerbriefkästen sind zu den Bürgern gekommen!“ Damit meinte er: Sie werden langsam angenommen, denn im Vorfeld der Einwohnerversammlung lagen einige Briefe mit Anfragen darin, wie er es sich gewünscht hatte.

Als „Haupt-Akteur“ hatte der Ortsbürgermeister die neue Elbe-Pareyer Bürgermeisterin Nicole Golz eingeladen, damit sie sich noch einmal persönlich den Güsenern vorstellen kann. Das tat sie auch zunächst und leitete dann über zu ihren Zielen als Bürgermeisterin, ging noch einmal auf Leerzug und Vermietung des zweiten Verwaltungsgebäudes ein, um künftig sparsamer und effektiver arbeiten zu können.

Damit verbunden sind die neuen Organisationsstrukturen: „Wir werden veröffentlichen, wer für was zuständig ist und wer für wen der richtige Ansprechpartner ist.“ Die Bürger haben dann die Möglichkeit, die betreffenden Mitarbeiter direkt zu erreichen.

Die Haushaltskonsolidierung war natürlich auch ein Thema, allerdings machte Nicole Golz deutlich, dass es ihr Ziel sei, dahin zu kommen, dass nicht mehr ständig gesagt werden müsse: „Wir haben kein Geld!“ Ein ausgeglichener Haushalt sei das Ziel, um künftig auch wieder investieren zu können.

In diesem Zusammenhang nannte sie ein großes Problem direkt in Güsen, für das in der nächsten Zeit Lösungen gefunden werden müssen: Der überteuerte Wärmeliefervertrag für Sporthalle, Kita und Grundschule, der nun bald auslaufe, und auch noch weitere große Kostenfallen. Wenn das Problem vom Tisch sei, dann sei hier vieles wieder möglich.

Dass in Sachen Instandhaltung von Straßen, Wegen, Grünanlagen und anderem künftig mehr passieren wird, steht schon fest: „Wir haben jetzt vier gut ausgebildete Vollzeitkräfte auf dem Bauhof, und die vier Fährleute arbeiten zusätzlich zu 25 Prozent auf dem Bauhof mit, weil die Fähre nur noch mit einer Person betrieben wird.“ Und die miserable Ausstattung des Bauhofs werde auch bald ein Ende haben: Der Gemeinderat hat beschlossen, erst einmal hierfür Geld in die Hand zu nehmen, um wieder handlungsfähig zu sein.

Direkt zu sehen sei in Güsen zum Beispiel an den Baumschnittarbeiten im Breiten Weg, dass wieder mehr passiert. Und zusätzlich werde Elbe-Parey 19 Beschäftigte über das Arbeitsamt für den grünen Bereich bekommen. Koordiniert werden die AGH-Maßnahmen nun wieder von der QSG. Entsprechende Verträge seien vorige Woche bereits abgeschlossen worden.

Kleine und größere Anliegen hatten Bürger bereits über die Briefkästen an die Gemeinde übermittelt. „Was wird mit dem alten Festplatz?“ lautete eine Frage. „Können wir hier nicht etwas für unsere Kinder tun? Einen Bolzplatz einrichten zum Beispiel?“

Das ist durchaus im Sinne des Ortsbürgermeisters. „Wir haben voriges Jahr schon begonnen, uns damit zu beschäftigen“, erinnerte Helmut Preuß. Eine Grundräumung sei bereits erfolgt, aber es solle noch weiter gehen. Wie – das sei freilich noch offen. „Ein Bolzplatz ist denkbar, aber auch eine grüne Oase oder später mal ein Dorfgemeinschaftshaus. Es wäre schön, wenn wir dazu ganz viele Meinungen von den Bürgern bekommen.“ Preuß ruft dazu auf, entsprechende Gedanken und Ideen über die Bürgerbriefkästen mitzuteilen.

„Wann wird der Versammlungsraum in der Sporthalle endlich fertig?“, fragte ein anderer Bürger. „Ich finde es schade, dass er noch nicht fertig ist“, sagte dazu Nicole Golz. „Das Geld dafür war bereits voriges Jahr im Haushalt. Auch die Ausschreibung war schon erfolgt. Warum die Auftragsvergabe nicht stattfand, konnte ich noch nicht herausfinden.“ Jetzt werde es aber zügig erledigt. Helmut Preuß ergänzte, dass dieser Raum aber nur für kleinere Versammlungen geeignet sei. Zusätzlich könne für kommunale Veranstaltungen jetzt auch der Raum der Feuerwehr genutzt werden.

„Gibt es schon Ideen für ein Dorfgemeinschaftshaus in Güsen? lautete eine weitere Frage. „Der Ortschaftsrat hält an seiner Vision fest“, sagte Preuß dazu. Er denke, dass es eine gute Chance gebe, ein solches Vorhaben spätestens bis zur 800-Jahrfeier Güsens im Jahr 2021 zu realisieren.

Mit den Festvorbereitungen für die 800-Jahr-Feier solle 2018 begonnen werden, plant der Ortsbürgermeister.

Lesen Sie mehr von der Einwohnerversammlung in Güsen in den nächsten Tagen.