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Flüchtlinge Vorerst keine weiteren Zuweisungen

Der Lenkungskreis für Flüchtlingsfragen in Genthin traf sich am Dienstag unter der Leitung von Bürgermeister Thomas Barz.

Von Simone Pötschke 30.03.2016, 01:01

Genthin l Genthins Stadtoberhaupt setzte verschiedene Informationen über Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes in der Einsteinstraße an den Anfang seiner Ausführungen. Demnach seien in Abstimmung mit dem Bauordnungsamt die Verbindungstüren in den Kellern der beiden betroffenen Blöcke, in denen gezündelt wurde, zugemauert worden. Diese Verbindungstüren waren zu DDR-Zeiten zu Zwecken der Zivilverteidigung angelegt worden. Sie gewährleisteten eine „Geschützte Unterbringung“. Zudem seien die Keller, in denen sich Brandlasten befanden, beräumt worden. „Wir haben mehrere Maßnahmen am Objekt am Laufen. ... Wir versuchen für Mieter als auch Asylbewerber deutlich höhere Sicherheit zu schaffen.“

Barz informierte die Anwesenden weiter darüber, dass ab dem 1. April in der Stadt Genthin eine halbe Stelle für einen Integrationslotsen zur Verfügung stünde. Nachdem eine solche Stelle für die Kanalstadt zunächst durch das Landesverwaltungsamt Halle abgelehnt wurde (Volksstimme berichtete), kann eine Integrationslotsin über den Landkreis befristet bis zum 31. Dezember ihre Arbeit aufnehmen. Barz: „Ich rechne dieser Tage mit einem positiven Bescheid“. Polizeihauptmeister Heiko Möhring sprach von einer deutlich höheren Polizeipräsenz in Genthin seit etwa zwei Wochen, die auch im Zusammenhang mit den Kellerbränden in der Einsteinstraße stünde. So sei ständig ein zusätzlicher Wagen aus Burg mit zwei Beamten unterwegs, der die Einsteinstraße, Brettin, den Heinigtenweg und den Supermarkt an der Friedenstraße bestreife. „Es ist alles im grünen Bereich“, resümierte Möhring die zurückliegenden zwei Wochen.

Pfarrerin Beate Eisert von der Trinitatisgemeinde berichtete von dem erfolgreichen Verlauf des Kindermusical-Projektes „Jona und der Wal“ , an dem sich neben 20 einheimischen auch 15 syrische Kinder und Jugendliche mit großem Lerneifer beteiligen. Auch bei den Deutsch-Kursen sei das Eis zwischen Einheimischen und Asylbewerbern gebrochen. In der Gemeinde vollziehe sich im Umgang mit den Asylsuchenden eine „sehr erfreuliche Entwicklung“. Nach dem Genthiner Vorbild des Lenkungskreises, der Vertreter aller Institutionen und Organisationen vereint, die Flüchtlinge betreuen, wird in der Kreisstadt ein Integrationsstab ins Leben gerufen, der am 11. April erstmalig zu einer Beratung zusammenkommen wird. In Genthin ist der Lenkungskreis bereits seit Mitte November vergangenen Jahres arbeitsfähig, zunächst tagte er wöchentlich, inzwischen 14-tägig.

Derzeit geht man in Genthin davon aus, dass keine weiteren Zuweisungen erfolgen. „Damit entschärfen sich viele Problemlagen, unter anderem auch in den Kitas“, sagte Thomas Barz. Nach Angaben der Betreuer lebten vor zwei Wochen in der Genthiner Einsteinstraße 290, im Heinigtenweg 100 und in Brettin etwa 50 Asylbewerber.