Mangelsdorfer Rentner bastelt seit Jahrzehnten mit Leidenschaft Alte Motoren zum Leben erwecken
Mangelsdorf (sta) l "Wollen Sie mal einen richtig alten Motor sehen?", fragt Hartmut Landsmann über den Gartenzaun. In seiner gut ausgestatteten Werkstatt erwartet den neugierigen Besucher dann nicht nur ein altes Teil. Der Mangelsdorfer Rentner verbringt viel Zeit hier drinnen, um alte Technik wieder zum "Leben" zu erwecken. Es ist Sammelleidenschaft, sagt er: Wo immer er solch besondere alte Motoren bekommen kann, nimmt er sie mit nach Hause. Von vielen trennt er sich dann aber wieder - wenn sie aussehen wie neu und funktionstüchtig sind. "Es finden sich immer Liebhaber", weiß er.
Oft steht Hartmut Landsmann zusammen mit seinem Freund Günter Köppen aus Tangermünde hier und bastelt. "Wir pfuschen schon über 30 Jahre zusammen", erzählt er. Beiden liegt es im Blut. Hartmut Landsmann ist von Beruf Schlosser, Günter Köppen war als Werkstattmeister beschäftigt. Die handwerklichen Voraussetzungen bringen beide mit, die Liebe zu alter Technik und der Spaß daran, sie wieder in Gang zu bringen, kamen dazu.
Der alte Motor, den Hartmut Landsmann meinte, ist ein sogenannter Wasserverdampfer von Deutz, Baujahr 1922. Daneben steht ein ähnliches Teil, allerdings "nur" von 1960 - ein Wasserverdampfer von Kuhnewalde, 2-Zylinder, 13 PS. Den hat er vom Schrott geholt, und den ersten durfte er in Potsdam in einer alten Molkerei ausbauen. "Wasserverdampfer heißen diese Motoren deshalb, weil sie mit Wasser gekühlt werden. Je heißer der Motor wird, desto mehr Wasser verdampft. Sie brauchen mehr Wasser als Diesel."
Für die verschiedensten Antriebe wurden sie früher genutzt, erklärt Landsmann. Und gern auch für Traktoren Marke "Eigenbau". Wer noch alte Technik hat und gern bastelt, ist deshalb froh, wenn er solch einen aufgearbeiteten, funktionstüchtigen Motor bekommt. Deshalb wird es auch nie zu voll werden in Hartmut Landsmanns Werkstatt. "Geld verdienen kann ich damit aber nicht", betont er. "Allein hier stecken etwa 200 Arbeitsstunden drin", zeigt er auf den Deutz. "Dazu kommen noch Material und Ersatzteile, die ich besorgen muss. Auch bekomme ich nicht alle Teile umsonst, selbst wenn sie kaputt sind." Sei es nur der Schrottpreis: Die großen Motoren bringen ordentlich etwas auf die Waage. Was unterm Strich zusammen käme, würde keiner mehr bezahlen wollen. Aber das ist den beiden Bastlern auch nicht wichtig. Es macht ihnen einfach nur Freude.