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Inge Poetzsch referiert über zwei preußische Offiziere Clausewitz-Gneisenau-Beziehung

Von Bernd Körner 04.11.2011, 04:24

Burg l Selten, dass der Ausstellungsraum der Clausewitz-Erinnerungsstätte so dicht gefüllt ist: 40 Besucher wollten kürzlich mehr über den preußischen Militärreformer Generalfeldmarschall Neidhardt von Gneisenau erfahren. Der Clausewitz-Freundeskreis hatte die renommierte Magdeburger Historikerin Inge Poetzsch eingeladen. Sie war nicht zum ersten Mal in Burg und wird es nicht zum letzten Mal sein, versprach sie.

Der Kustos der Clausewitz-Erinnerungsstätte, Klaus Möbius, erklärte, dass diese Veranstaltung mit dem Gneisenau-Thema nicht von ungefähr angesetzt worden war. "Sie bildet für uns den Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die bis in das nächste Jahr reichen werden und dem 200. Jahrestag der Befreiungskriege 1812/1813 gewidmet sind. In das historische Ereignis war unser Jerichower Land eingebunden. Denken wir nur an die Schlacht bei Möckern und Vehlitz und an Carl von Clausewitz, der zu den befähigsten preußischen Generalen gehörte, ein Kampfgefährte von Gneisenau war und auch an russischer Seite für die Befreiung von Napoleon gekämpft hatte", umriss Möbius Sinn und Zweck des Gneisenau-Termins. Zudem jährt sich in diesem Jahr von beiden der 180. Todestag.

Inge Poetzsch bestätigte die Einschätzung von Möbius: "Clausewitz und Gneisenau waren nicht nur Freunde, sondern zwei Menschen, die sich in Ansicht und Wirken ergänzt hatten." Zähle man Scharnhorst und Blücher hinzu, waren die Vier nicht nur Militärreformer, sondern auch Patrioten, denen es um die Zukunft Deutschlands ging. Mit Details und Anekdoten stellte sie den Generalfeldmarschall vor, der sein Grab in Sommerschenburg/Börde hat: "Als Kompaniechef verwendete er Teile des Soldes für Witwen und Waisen gefallener Kameraden, um ihnen Lebenshalt zu geben." Er forderte, dem Volk Vertrauen zu geben und es am Gemeinwohl mitwirken zu lassen. Neidhardt von Gneisenau war es unter anderem zu verdanken, dass 1808 in der Preußenarmee die Prügelstrafe für Soldaten abgeschafft wurde, Offiziere nicht nur aus "höheren Ständen" stammen sollten und die Wehrpflicht eingeführt wurde.

Inge Poetzsch konnte ein neues Detail über die Beziehung Gneisenau-Clausewitz mit nach Hause nehmen. Dafür sorgte Bernd Domsgen. Er verwies auf eine Bildkopie Gneisenaus im Ausstellungsraum mit dem Hinweis: "Das Original wurde von Marie von Clausewitz gemalt."