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Corona-Pandemie Auszeichnungen in der Warteschleife

Die Jahreshauptversammlungen der Ortsfeuerwehren Genthins werden nicht stattfinden. Neuwahlen kommen in die Warteschleife.

Von Simone Pötschke 15.01.2021, 00:01

Genthin l Keine der insgesamt neun Ortsfeuerwehren der Einheitsgemeinde Genthin wird nach derzeitigem Stand eine Jahreshauptversammlung durchführen können. Das bestätigte Stadtwehrleiter Achim Schmechtig auf Anfrage der Volksstimme. Üblicherweise sind sie unmittelbar am Anfang des Jahres gesetzt. Für die Mehrzahl der Ortsfeuerwehren der Einheitsgemeinde ist es die zweite Jahreshauptversammlung in Serie, die aufgrund der aktuellen Pandemie abgesagt werden muss. Ehrungen für langjährige Mitgliedschaften, Beförderungen und Auszeichnungen sind damit weiterhin ausgesetzt. Auch die eine oder andere Neuwahl von Wehrleitungen kommt damit in die Warteschleife. Hier ist die Möglichkeit einer Briefwahl im Gespräch. Oft sind Jahreshauptversammlungen aber auch eine gute Gelegenheit, anstehende Probleme beim Namen zu nennen.

„Die Feuerwehren befinden sich in einer außerordentlich komplizierten Situation“, resümiert Stadtwehrleiter Achim Schmechtig. Mit den Jahreshauptversammlungen bleiben aber auch Ausbildungs- und Übungsabende, wie schon vorübergehend im vergangenen Jahr, vollständig auf Eis gelegt.

Regulär treffen sich die Altenplathower und Genthiner Feuerwehrleute jeden Mittwoch von 19.30 Uhr bis 21.30 Uhr zu Ausbildungsabenden. Mehrfach und über das ganze Jahr verteilt, stehen des Weiteren Sonderausbildungen an, die ganztägig an Sonnabenden absolviert werden müssen. Dazu kommen sogenannte Laufbahnausbildungen im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Burg und am Institut für Brand- und Katastrophenschutz in Heyrothsberge. Derzeit ist in den Ortsfeuerwehren völlig offen, wann der Ausbildungs- und Übungsbetrieb wieder aufgenommen werden kann. In der Ortsfeuerwehr Genthin wurde beim ersten Lockdown bereits die Möglichkeit einer digitalen Ausbildung im Rahmen der Whatsapp-Gruppe genutzt. Der stellvertretende Ortswehrleiter Tobias Dürpisch hatte die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass eine Art digitales Gerätetraining absolviert werden konnte.

Die persönlichen Kontakte unter den Feuerwehrleuten beschränken sich allerdings derzeit allein auf Einsätze. Zum Glück blieben die Genthiner und Altenplathower in den ersten Tagen des neuen Jahres vor größeren Einsätzen verschont. Bisher spiele sich Achim Schmechtig zufolge das Einsatzgeschehen im Standardbereich ab. „Übliches Tagesgeschäft“, nennt er dies. „Wir sind nicht glücklich darüber, uns ausschließlich bei Einsätzen wiedersehen zu müssen“, sagte Schmechtig. Die fehlenden Kontakte untereinander seien ein großes Problem, vor dem alle Feuerwehrleute gegenwärtig stünden. So gut es ginge, verständigten sich die Genthiner und Altenplathower in der Whatsapp-Gruppe fast täglich miteinander, sagt Schmechtig. Solche Kontakte, weiß er, würden auch in anderen Ortsfeuerwehren gepflegt. Dauerhaft könnte sie natürlich nicht persönliche Kontakte ersetzen. Letzter gemeinsamer Höhepunkt im Miteinander der Genthiner und Altenplathower Feuerwehren war die Übergabe eines neuen Mannschaftsfahrzeuges Anfang Oktober, wenige Tage bevor neue, verschärfte Corona-Auflagen in Kraft traten.