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Die Ergebnisse von Kontrollen soll ab 2012 öffentlich ausgehängt werden Die Hygiene-Ampel kommt - Was halten Genthiner davon?

Von Cordula Bischoff 21.05.2011, 04:29

Grün, Gelb, Rot. Nicht nur im Straßenverkehr haben diese Ampelfarben eine Signalfunktion. Und ab 1. Januar 2012 sollen sie auch für die Hygiene-Ampel genutzt werden. Die soll schon am Eingang von Gaststätten beispielsweise, aber auch an Imbissständen den Gästen sagen, wie es mit der Hygiene und Sauberkeit aussieht. Was sagen Gastronomen dazu?

Genthin. "Das halte ich für völligen Quatsch", so Bernd Dickner, Inhaber der Gaststätte "Zum Kleeblatt" in Genthin. "Meine Küche ist sauber und hygienisch einwandfrei. Wir werden ja ohnehin schon ständig unangemeldet kontrolliert. Wir müssen beispielsweise lückenlos die Kühltemperaturen dokumentieren, auch das wird kontrolliert. Außerdem: Wer kontrolliert die Kontrolleure? Wie hoch ist deren Kompetenz? Die Gäste sind uns das Wichtigste und natürlich auch deren Wohlergehen".

Glücklich über die Hygiene-Ampel ist auch Helmut Müller, Inhaber des gleichnamigen Restaurants in Genthin, nicht. "Im Großen und Ganzen ist mir die Hygiene-Ampel egal. Wenn die Politiker das machen wollen, dann sollen sie das doch. Trotzdem empfinde ich die Ampel als Diskriminierung. Wenn bei einer Kontrolle mal ein kleines Problem festgestellt wird, dann rutscht man bei der Ampel gleich in eine schlechtere Kategorie und die hängt dann bis zur nächsten Kontrolle, die vielleicht erst ein Jahr später durchgeführt wird, öffentlich aus, dabei ist der Mangel längst behoben."

Völlig entspannt sieht Elmar Potas, der in der Kanalstadt den "Schwarzen Bär" betreibt, das Vorhaben. "Damit habe ich keine Probleme, das regt mich überhaupt nicht auf. Seit 1990 betreibe ich meine Gaststätte und hatte noch keine großen Beanstandungen. Bei mir ist immer alles in Ordnung."

Intensive Kontrollen gibt es schon lange

Auch in Geschäften, die mit frischen Lebensmitteln zu tun haben, soll ab 1. Januar 2012 die Hygiene-Ampel den Kunden eine Art Wegweiser sein. Seit mehr als 30 Jahren ist Kurt Kraus im Fleischerhandwerk. "An frische Lebensmittel und deren Verarbeitung werden in Deutschland schon immer die höchsten Anforderungen gestellt. Wir haben sehr hohe Hygienevorschriften. Die werden schon immer durch die Veterinär-Hygiene sehr streng kontrolliert und das unangemeldet." Das passiert allerdings nicht nur dadurch, dass die Kontrolleure sich die Maschinen und Anlagen beispielsweise ansehen. "Beispielsweise lassen wir ständig unsere Wurst von einem unabhängigen Labor untersuchen. Die Ergebnisse gaben noch nie einen Grund zur Beanstandung. Auch meine Filialen und Marktstände werden ständig überprüft."

Ohnehin sei es in ganz Deutschland so, dass ein Unternehmer bei Missständen diese sofort beseitigen muss. Sind die bei einer zweiten Kontrolle nicht abgestellt, wird er mit einer finanziellen Strafe belegt. "Sollte der Mangel bei einer dritten Kontrolle noch immer nicht abgestellt sein, wird der Betrieb gesperrt, abgeschlossen. Die bisherigen Regelungen haben völlig ausgereicht. Denn wir sind uns unserer Verantwortung den Kunden gegenüber auch selbst sehr bewusst."