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Konfirmation Ein Schritt ins Erwachsenenleben

Einen bedeutenden Schritt in ihr kirchliches Leben machten junge Leute in Genthin, Tucheim, Neuenklitsche und Ziesar. Sie wurden an Pfingsten konfirmiert und bekennen sich damit zum evangelischen Glauben.

Von Simone Pötschke, Susanne Christmann und Mike Fleske 26.05.2021, 17:12
In der Tucheimer Kirche wurden Emma Haack und Max Luca Schröder von Pfarrer Thorsten Minuth konfirmiert.
In der Tucheimer Kirche wurden Emma Haack und Max Luca Schröder von Pfarrer Thorsten Minuth konfirmiert. Foto: Simone Pötschke

Genthin - Einfach waren die vergangenen Wochen und Monate für die Jugendlichen nicht. Konfirmandenunterricht gab es oft nicht, Gottesdienste fanden nur eingeschränkt statt und doch war für alle das Pfingstfest das große Ziel: Denn an den Konfirmationen wurde auch in diesem Jahr in den Kirchengemeinden festgehalten. Belohnt wurden die 13 bis 15-Jährigen mit würdevollen Gottesdiensten, in denen sie im Mittelpunkt standen und sich zu ihrem Glauben bekannten.

Auf diesen Schritt haben sie sich mit der Teilnahme an einem Unterricht vorbereitet, der über die Dauer von zwei Jahren lief. Ein großer Aufwand, der dem Stellenwert der Konfirmation im Leben der evangelischen Kirchengemeinde gerecht wird. Schließlich erkennen die Jugendlichen mit der Konfirmation die Taufe an und bekennen sich dazu, ein Leben als Christ zu führen.

GPS wird zum göttlichen Positionierungs-System

In Genthin wurden acht Jugendliche von Pfarrerin Beate Eisert in der St. Trinitatiskirche konfirmiert. Sie nutzte das Sinnbild eines GPS-Gerätes (Global Positioning System), um zu konstatieren, dass Gott und der Glaube fortan durch das Leben navigiere.

Das Wort „Global“ ersetzte sie dabei durch das Wort „God“ oder zu deutsch „Gott“. Und dieses Navigieren hat bereits begonnen, was die sehr klaren Aussagen der jungen Leute belegen: „Ich lasse mich konfirmieren, damit ich für mich selbst sagen kann, dass ich der Kirche beigetreten bin“, meint etwa der 13-jährige Lukas Klamt aus Mützel.

Die 14-jährige Paula Heinrich aus Altenplathow möchte mit der Konfirmation in ihrem Glauben weitergehen. Und für die 14-jährige Maisy Mahr aus Schlagenthin hat die Konfirmation auch etwas mit Wissen zu tun: „Man lernt den Glauben besser kennen und kann mitreden“, sagt sie und fügt hinzu: „Es ist interessant und wichtig, was man bei den Powerdays lernt und außerdem gut für die Allgemeinbildung.“

Jugendband sorgt für Musik in Genthin

Die Powerdays waren die Konfirmandentage, bei denen in gemeinsamen Aktionen Themen des Glaubens und der Kirche besprochen wurden. Fester Bestandteil dieser Powerdays in Nicht-Coronazeiten ist die Jugendband Grashalm, die auch den Gottesdienst in der Genthiner Kirche mit modernen und bekannten Kirchenliedern begleitete.

Mit festlichen Bläserklängen wurde Linus Winkler in der Neuenklitscher Kirche empfangen. Der 14-Jährige hatte sich ganz passend den Konfirmationsspruch „Wer im Kleinsten treu ist, der ist auch im Großen treu gewählt“ und sich an seinem großen Tag ganz treu für eine Konfirmation in der spätromanische Backsteinkirche seines Heimatortes entschieden.

Er wolle mit der Konfirmation seinen Glauben festigen, hatte er vorweg gesagt und stand im Mittelpunkt eines festlichen Nachmittages.

Turmbau zu Babel als Symbol für Vielfalt

Auch im Kirchspiel Gloine gab es Konfirmationen. So etwa in Tucheim. Dort wurden Emma Haack und Max Luca Schröder von Pfarrer Thorsten Minuth konfirmiert. In seiner Predigt legte Pfarrer Minuth die Geschichte vom Turmbau zu Babel aus dem Alten Testament als ein Bekenntnis der Christen aus aller Welt zu Vielfalt und Diversität aus. Joachim Böhl sprach in dem Gottesdienst den beiden Konfirmanden die Glückwünsche der Gemeinde aus.

In Ziesar erhielt Emma-Marie Ohst aus Paplitz gemeinsam mit Annemie Zacher und Bücknitz und Luisa Getzkow aus Ziesar ihre Konfirmation. Gemeindepädagoge Matthias Kopp fand ein hübsches Sinnbild für diesen besonderen Tag im Leben der jungen Mädchen.

Er übergab als Geschenk von der Kirchengemeinde ein Gießkännchen und eienn Blumentöpfchen mit Saatgut. Es sei damit wie mit dem Glauben, man müsse das zarte Pflänzchen hegen und pflegen ihm Raum geben, damit daraus ein kräftiger Baum werden könne.

Taufe liegt erst kurze Zeit zurück

Für Emma-Marie war der Tag auch das Ergebnis eines für sie interessanten Religionsunterrichtes in der Schule, über diesen Weg sei sie in die Kinderstunde der Kirche gekommen und habe sich für die Konfirmation entschieden.

Eine Besonderheit dabei: Auch für ihre Taufe hatte sie sich bewusst entschieden. „Das war etwas aufregend“, bekannte sie. Denn eigentlich sollte sie bereits im vergangenen Jahr getauft werden. Durch Corona musste dieser Termin immer wieder verschoben werden, so dass es erst vor einigen Monaten so weit war.

Gleichberechtigt in der Glaubensgemeinschaft

Sie ist, wie auch die anderen Jugendlichen, nun gleichberechtigter Teil der christlichen Gemeinschaft geworden. Die nun konfirmierten Jugendlichen dürfen nun das Patenamt ausüben, sind wahlberechtigt oder dürfen sich mit Vollendung des 18. Lebensjahres in den Gemeindekirchenrat wählen lassen.

Mit der Konfirmation übernehmen sie die Pflicht des regelmäßigen Gottesdienstbesuches ebenso aber auch die Pflicht zur späteren Zahlung der Kirchensteuer.

Ein anderes Recht nahmen sie bereits im Gottesdienst wahr: Erstmals nahmen die jungen Leute am Abendmahl mit den anderen Gottesdienstbesuchern teil.

Emma-Marie Ohst aus Paplitz (2. v. li.) wurde gemeinsam mit Annemie Zacher aus Bücknitz und Luisa Getzkow aus Ziesar in der St. Cruciskirche in Ziesar vom ord. Gemeindepädagoge Matthias Kopp konfirmiert.
Emma-Marie Ohst aus Paplitz (2. v. li.) wurde gemeinsam mit Annemie Zacher aus Bücknitz und Luisa Getzkow aus Ziesar in der St. Cruciskirche in Ziesar vom ord. Gemeindepädagoge Matthias Kopp konfirmiert.
Foto: Mike Fleske
Pfarrerin Beate Eisert (5. v. li.) konfirmierte in der Genthiner St. Trinitatiskirche: (von links) Paula Heinrich aus Altenplathow, Marie Wolf aus Parey, Lina Grams aus Genthin, Felix Löhr aus Genthin, Pia Altenkirch aus Roßdorf, Maisy Mahr aus Schlagenthin, Leonard Köhler aus Hüttermühle und Lukas Klamt aus Mützel.
Pfarrerin Beate Eisert (5. v. li.) konfirmierte in der Genthiner St. Trinitatiskirche: (von links) Paula Heinrich aus Altenplathow, Marie Wolf aus Parey, Lina Grams aus Genthin, Felix Löhr aus Genthin, Pia Altenkirch aus Roßdorf, Maisy Mahr aus Schlagenthin, Leonard Köhler aus Hüttermühle und Lukas Klamt aus Mützel.
Susanne Christmann