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Ein Wintersturm hatte die Wetterfahne der Kapelle Belicke heruntergerissen - jetzt ist neue drauf Eine Hundertjährige ist zum 2. Mal gekrönt

Von Sigrun Tausche 17.12.2013, 02:14

Die Kapelle in Kades Ortsteil Belicke hat eine neue Turmbekrönung. Die alte hatte stürmischer Wind im vergangenen Winter heruntergerissen. Fast genau hundert Jahre hatte sie standgehalten. Die neue, gefertigt aus Edelstahl, dürfte noch länger den "Angriffen" des Wetters widerstehen.

Kade/Belicke l Wetterfahne und Spitze wurden nach dem letzten Winter unten vor der Kapelle gefunden, den Rest hatte Max Meier aus Redekin im Juli abgebaut und die Turmspitze anschließend provisorisch gegen das Eindringen von Nässe geschützt. Vergangenen Sonnabend nun hat er mit Unterstützung von Torsten Helmbrecht, der den Hubsteiger von Bau-Müller steuerte, die neue Turmbekrönung angebaut und zuvor noch die Dachrinne des Turms an einer Ecke repariert, die wohl durch den Absturz der alten Wetterfahne beschädigt worden war.

Die neue Turmspitze mit Wetterfahne hat er in Freital in Sachsen anfertigen lassen, berichtete Max Meier. Alles andere, einschließlich der neuen Kugel, hat er in der eigenen Werkstatt gebaut.

Er zeigt das alte Gestell - den Wetterfahnenhalter, auf dem die Turmbekrönung zuvor steckte: Es ist völlig verrostet und mitten durchgebrochen. Selbst ohne den Wintersturm vor knapp einem Jahr wäre es nur noch eine Frage der Zeit gewesen, ehe alles heruntergekommen wäre, betont er. Früher sei dafür feuergeschmiedetes Material verwendet worden. Zuletzt habe nur noch die Zinkschürze alles oben gehalten.

Anders als die Metallteile sei der sogenannte Königszapfen in der Mitte der Turmspitze, auf dem der Wetterfahnenhalter angebracht ist, noch in hervorragendem Zustand, berichtete Max Meier. Das Holz hat offenbar weder Feuchte- noch Wurmschäden davongetragen und die hundert Jahre bestens überdauert.

Die neue Turmkugel ist drei Wochen zuvor auf dem Grundstück von Familie Koch in Kade mit einigen Zeitzeugnissen gefüllt worden. "Wir haben eine Tageszeitung, einen Kirchspielbrief, Geldstücke vom Cent bis zum Euro und eine Liste der Kirchengemeinde-Mitglieder aus Kade und Belicke hineingetan", berichtet Siegfried Koch, Vorsitzender des Fördervereins Kader Kirchen.

Er hofft, dass der Kugelinhalt diesmal länger überdauern wird. Ob in der alten Kugel jemals etwas gewesen ist, weiß heute keiner mehr. Zu finden war absolut nichts mehr, denn die Kugel war völlig zerschossen und somit durchlässig wie ein Sieb.