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Entwicklungskonzept Für eine l(i)ebenswerte Heimat

Ein neues Konzept soll der Gemeinde Jerichow eine positive Entwicklung nach vorn ermöglichen - Bürgerbeteiligung inklusive.

Von Frank Bürger 29.03.2019, 05:00

Jerichow l Anne Ehrich arbeitet seit zweieinhalb Jahren für die Landgesellschaft Sachsen-Anhalt. Sie hat mit dem Integrierten Gemeindeentwicklungskonzept (IGEK) für die Stadt Jerichow bei einem Projekt zum ersten Mal den Hut auf. Zuvor hat sie auch das Konzept der Einheitsgemeinde Elbe-Parey gemeinsam mit ihrer Kollegin Heike Winkelmann entwickelt, das nun mit dem Beschluss des Pareyer Gemeinderates auf der Sitzung am Dienstag kurz vor dem Abschluss steht.

Nun geht es in der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow ans Eingemachte. Im vergangenen Jahr wurden erste Gespräche abseits der Öffentlichkeit geführt. Jetzt steht die Beteiligung der Bürger aus. Gerade hier bittet jetzt die Einheitsgemeinde um Mithilfe der Einwohner in der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow. In einem Fragebogen sind der Grund und die nötigen Schritte für die Erarbeitung eines Integrierten Gemeindlichen Entwicklungskonzepts (IGEK) beschrieben. „Mit dem Konzept wollen wir einen Fahrplan aufstellen, wie sich unsere Gemeinde bis 2030 entwickeln soll“, teilt die Verwaltung mit. Ziel sei es, allen Einwohnern eine lebens- und liebenswerte Heimat zu bieten. „Bürgerbeteiligung wird dabei groß geschrieben“, so die Verwaltung. „Das Miteinander mit den Verwaltungsmitarbeitern und den Leuten vor Ort ist einfach toll", sagt Anne Ehrich.

Die Beteiligung am Beantworten des Fragebogens ist groß. Bis Dienstag gab es 70 Rückmeldungen. „Ich habe es nicht erwartet. Im Vergleich zu anderen Gemeinden ist das schon viel“, sagt sie. Resonanz gab es vor allem in schriftlicher Form. Der Fragebogen auf der Internetseite der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow sei nicht häufig genutzt worden. Es gab kritische und auch positive Rückmeldungen.

Was wurde bemängelt? Die Ärztliche Versorgung in der ländlichen Region ist ein wichtiges Thema. Zu den kritischen Punkten gehört eine nicht ausreichende Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr. Kritik wurde auch am Straßen- und Wegenetz in der Gemeinde geübt. Dazu kommen fehlende Einzelhandelsangebote, wie Cafés und Supermärkte. Auch der Breitbandausbau unter dem Dach der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow beschäftigt die Einwohner.

Die schöne Landschaft an der Elbe hingegen wird außerordentlich positiv erwähnt.

Inzwischen hat sich eine Lenkungsgruppe konstituiert, die am Montag zusammengekommen ist. Dazu gehören Bürgermeister Harald Bothe, Bauamtsleiterin Marita Sontowski, Ordnungsamtsleiterin Anja Schünicke, der Demsiner Ortsbügermeister Jürgen Staschull, der Jerichower Ortsbürgermeister Andreas Dertz, Janett Kliemann, Vorsitzende des Roßdorfer Vereins „Brühtrogpaddeln“, die Schlagenthiner Ortsbürgermeisterin Birgit Weber, Anne Ehrich und Heike Winkelmann von der Landgesellschaft sowie Bettina Weimann vom Landkreis. In den nächsten Tagen ist eine Ortsbegehung geplant, um sich ein Gesamtbild der Lage in Stadt und Dörfern zu machen.