1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. "Ferkeltaxe" sucht Unterkunft

Förderverein "Ferkeltaxe" sucht Unterkunft

Der Schienenbus des Fördervereins Bürger-Bahnhof Güsen könnte in Zukunft durch Genthin rollen.

Von Julia Irrling 23.06.2020, 15:55

Genthin/Güsen l Ein historischer Schienenbus, eine sogenannte „Ferkeltaxe“, könnte bald auch für Sonderfahrten durch Genthin rollen. Genthins Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) hat diesbezüglich den Kontakt zum Förderverein Bürger-Bahnhof Güsen aufgenommen.

Der Verein möchte nämlich einen Triebwagen aus der Nähe von Kassel nach Güsen holen – und sucht aktuell nach einer Unterstellmöglichkeit im Raum Genthin. Der Schienenbus, der einst für die Usedomer Bäderbahn im Einsatz war, steht im Moment noch auf dem Schulhof der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen.

Da das Schulgebäude erweitert werden soll, ist in Zukunft kein Platz mehr für das historische Fahrzeug. „Unser Verein will den Schienenbus gerne erhalten“, sagt Daniel Groener, erster Vorsitzender des Fördervereins Bürger-Bahnhof Güsen. Dafür plant der Verein eine Überführung mit einem Lkw.

Da der Triebwagen aber noch überarbeitet werden muss, bevor er einsatzbereit ist, benötigt der Verein einen Unterstand. „Gut wäre eine Halle mit Gleis“, überlegt Groener. Ideal sei eine Unterstellmöglichkeit in der Region, so könne der Verein den Wagen selbst restaurieren.

Und groß genug müsse die Garage natürlich auch sein, um dem etwa 14 Meter langen Gefährt gerecht zu werden. Nach der Instandsetzung kann sich Groener gut vorstellen, die „Ferkeltaxe“ in Genthin einzusetzen. Beispielsweise zu speziellen Anlässen.

Für Matthias Günther könnte so eine Gelegenheit die kommende 850-Jahr-Feier Genthins sein. „Wir könnten den Triebwagen nutzen, um Gäste nach Genthin zu bringen“, sagt er. Immerhin sei die Eisenbahn ein Teil der Genthiner Geschichte und habe somit eine große Bedeutung für die Region.

Günther würde den Wagen auch dauerhaft in der Stadt präsentieren, auf einem Podest und in ähnlicher Weise, wie er im Moment noch in Bad Karlshafen aufgestellt ist. „Ich würde ihn liebend gerne in der Region haben und mich auch dazu bereit erklären, einen passenden Platz zu finden“, erklärt er. In den Sinn käme ihm als Aufstellort der Bahnhof oder der Volkspark.

Natürlich müsse man sicherstellen, dass der Wagen nicht beschädigt werde. Die Gefahr von Vandalismus sieht auch Groener, vor allem bei einer Aufstellung im Innenstadtbereich.

Der Vereinsvorsitzende, der hauptberuflich als Lokführer arbeitet, würde momentan eine Aufstellung im Chemiepark bevorzugen. Der Triebwagen könnte auch als Anschauungsobjekt für Kinder und Jugendliche dienen.

„Wir arbeiten bereits mit Schulen zusammen“, erzählt Groener. Auch Projekte mit der Bundespolizei, zum Thema „Sicherheit im Bahnbereich“, organisiert der Verein.

Den Förderverein Bürger-Bahnhof Güsen gibt es seit 2018. Er setzt sich unter anderem für den Erhalt des ehemaligen Kleinbahn-Streckennetzes in der Region ein.