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Wirtschaft Genthiner Industriepark im Aufwind

Die Unternehmen im Genthiner Industriepark überbieten in diesem Jahr die Mitarbeiterzahlen, die es vor dem Weggang von Henkel 2009 gab.

Von Mike Fleske 28.11.2017, 00:01

Genthin l Die Chemie Contract Service GmbH ist auf einem guten Weg. Diese Nachricht bringen Bürgermeister Thomas Barz (CDU) und die Stadträte, die kürzlich zu einem Rundgang durch das Unternehmen geladen waren, mit.

Als sich das Unternehmen ansiedelte, hatte es den Stadträten eine Betriebsbesichtigung bei Interesse in Aussicht gestellt. Davon machten sie nun Gebrauch.

Wie Geschäftsführer Joscha Jost gegenüber der Volksstimme bestätigte, sei die Auftragslage für das Unternehmen, das seit Anfang des Jahres die Produktion aufgenommen hat, sehr gut.

Anfänglich avisierte das Unternehmen, 2018 über die Genthiner CP-Anlage 100 Millionen Flaschen für die Belieferung von Discountern abzufüllen. „Derzeit liegen wir gut im Plan“, kommentierte Joscha Jost.

Aktuell beschäftigt CCS 40 Mitarbeiter, 38 von ihnen wechselten vom Waschmittelwerk in das neue Unternehmen. Perspektivisch soll die Mitarbeiterzahl auf 55 anwachsen. Anfang des Jahres will das Unternehmen zunächst sechs bis acht Neueinstellungen vornehmen. Bereits den nächsten Tagen werde das Unternehmen auf dem Stellenmarkt inserieren, kündigte der Geschäftsführer an.

Bürgermeister Thomas Barz zeigte sich nach dem Betriebs-rundgang gegenüber der Volksstimme sehr angetan: „Es tut gut, nach den Turbulenzen der vergangenen Zeit in zufriedene Gesichter der Mitarbeiter zu schauen.“

Bevor CCS einstieg, musste die Belegschaft zwei Insolvenzen über sich ergehen lassen.

Die Chemie Contract Sevice GmbH stellt alle Formen von Haushaltsreiniger, von Shampoos über Bad- und Autoreinigern bis zu Waschmitteln her. Die Auftraggeber übermitteln dem Unternehmen die Rezepturen ihrer Produkte und in Genthin werden die Inhalte zusammen geführt, in Flaschen abgefüllt, etikettiert mit den Eigennamen und die Endprodukte in Kartons verpackt, die dann an den Großhandel geliefert werden.

Da die Genthiner Produkte unter den Eigennamen der Auftraggeber in den Handel kommen, ist die Herkunft für den Verbraucher allerdings nicht erkennbar.

Bürgermeister Thomas Barz informierte darüber, dass auch das Unternehmen Alpla/Bepla prüft, wieder nach Genthin zurückzukommen. Hier wurden bis zum Februar vergangenen Jahres fast 15 Jahre lang Kunststoffflaschen hergestellt.

Mit den erfolgreichen Ansiedlungen der Unternehmen im Chemiepark wird eine Rückkehr wahrscheinlich, auch weil die Technik noch vorhanden sei, betonte der Bürgermeister.

Auch für das letzte Gebäude des Chemieparks, das noch der Firma Henkel gehört, gibt es Hoffnung. Es gebe mittlerweile zwei Interessenten für die Lagerhallen, nachdem der Transportdienstleister Cretschmar Cargo seinen Betrieb einstellen wird. Man befinde sich in intensiven Gesprächen mit dem Landkreis und eine Entscheidung zeichne sich ab, sagte Bürgermeister Barz. Vom Weggang des Großkonzerns Henkel waren vor acht Jahren etwa 400 Mitarbeiter betroffen.