1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Genthin
  6. >
  7. Genthiner Rodelberg-Piste macht sich rennfein

Rasentraktorrennen Genthiner Rodelberg-Piste macht sich rennfein

Organisator Rainer von Ende und Rennleiter Steffen Frank treffen die letzten Vorbereitungen für das 22. Rasentraktorrennen in Genthin. Mit 40 Teilnehmern wird ein neuer Rekord von Startern aus ganz Deutschland aufgestellt.

Von Natalie Preißler 05.08.2021, 16:13
Morgen gehen 40 Piloten beim 22. Rasentraktorrennen am Genthiner Rodelberg an den Start. So viele Teilnehmer gab es noch nie in Genthin. Damit zeigt sich, dass der Wettbewerb in der Kanalstadt auch nach mehr als 20 Jahren immer noch beliebt ist.
Morgen gehen 40 Piloten beim 22. Rasentraktorrennen am Genthiner Rodelberg an den Start. So viele Teilnehmer gab es noch nie in Genthin. Damit zeigt sich, dass der Wettbewerb in der Kanalstadt auch nach mehr als 20 Jahren immer noch beliebt ist. Archivfoto: Mike Fleske

Genthin - Wilder Westen, so die Vermutung bei einem Blick auf den Genthiner Rodelberg wenige Tage vor dem 22. Rasentraktorrennen. Der Rasen längst gemäht, die Strohballen sind gesetzt, jetzt rollt Organisator Rainer von Ende mit den rot-weißen Absperrungen zur Streckenführung an. Rund 70 davon stellt er auf. Am Abend dann Lagebesprechung mit Rennleiter Steffen Frank.

Eigentlich wollte ich noch eine Jet-Ski-Karriere starten.

Rainer von Ende, Organisator Rasentraktorrennen Genthin

Doch von Ende wäre kein Original, wenn er nicht selbst noch bis zur letzten Minute am Motor für seine eigene Teilnahme am Rennen schrauben würde. Ans Aufhören denkt der nunmehr 58-Jährige noch nicht.

„Eigentlich wollte ich noch eine Jet-Ski-Karriere starten“, sagt er. Aber der Rasentraktor wird ihn wohl so lange fesseln, bis die Gesundheit nicht mehr mitmacht. „Aber mindestens bis 60“, so hofft der Organisator.

Freies Training startet Sonnabend um 10 Uhr

Ziemlich zerwühlt wird die jetzt rennfein und vorbildlich vorbereitete Piste wohl am Sonnabendabend aussehen. Teils machen die Starter hier mit 60 Kilometern pro Stunde die Hügel hoch. Das ist vielleicht kein hochklassiger Motorsport, aber ein Gaudi, der in diesem Jahr eine Rekordzahl von 40 Teilnehmern bewegte, sich in die Liste einzutragen.

„27 Teilnehmer sind es in der offenen Klasse. Es wird wohl zwei Qualifyings geben“, mutmaßt von Ende hinsichtlich des Ablaufes auf der Rennstrecke, wo am Sonnabend gegen 10 Uhr das freie Training startet. Rück- und Vorausblick begleiten die Aufbauarbeiten auf dem Gelände des Rodelberges an der Friedhofstraße. 2020 war das Genthiner Rennen am Rodelberg das einzige in Deutschland, das im Pandemiejahr und trotz weniger Teilnehmer bei „Bullenhitze“ an den Start ging. Aus sechs Bundesländern reisen die Starter 2021 an.

Streckenführung, Hygienekonzept, Notfall-Aus

Bei von Ende, der nicht nur als Organisator, sondern laut eigener Aussage als Teamchef, Fahrer und „Boxenluder“ gleichermaßen auftritt, startet jetzt die körperliche Vorbereitung. „Regelmäßige Fahrradrunde und Magnesium, vorbeugend gegen den Muskelkater“, erzählt er, während gekonnt die Streckenführung platziert wird. Vor seinem geistigen Auge und wohl auch der Erfahrung geschuldet, kann er auf jedem noch so kleinen Fleckchen des 15 000 Quadratmeter großen Renngeländes bereits jetzt sehen, was die Zuschauer am Sonnabend erwartet.

Neben einem Hygienekonzept, welches noch aus dem vergangenen Jahr gezückt werden konnte, steht auch die Gewährleistung schneller Hilfe im Ernstfall auf der Agenda. „Jeder Fahrer muss einen Not-Aus an Hand- oder Fußgelenk haben und Rettungswege sind bereits vorhanden“, erklärt von Ende. Im schlimmsten Fall könnte sogar der Rettungshubschrauber nebenan landen. Bisher musste davon glücklicherweise kein Gebrauch gemacht werden.

Termin für 23. Ausgabe steht schon

Und wenn die große Rasentraktor-Gaudi vorbei ist, machen sich die Teilnehmer der Genthiner Matschwolke über den Rodelberg her. Bis von Ende schließlich das Gelände wieder auf Vordermann bringt, um auch im kommenden Jahr ein ansehnliches Feld für das Fahrerlager des 23. Rasentraktorrennens zu präsentieren. Der Termin steht zumindest schon fest.

Für von Ende persönlich bleibt das Event eine spannende Herausforderung, solange er sich im gesunden Mittelfeld der Starter halten kann.

Und mit den Jahren schlug nicht nur die Leidenschaft für den Rennsport tiefe Wurzeln, auch die Freundschaften und das gesellige Beisammensein im Anschluss in der Gaststätte „Zillestube“ schuf deutschlandweite Freundschaften, die mit Fachsimpeln, gutem Essen und der Vorfreude auf das nächste Kräftemessen auf dem Genthiner Rodelberg gefüllt werden wollen.

Rainer von Ende ist langjähriger Organisator des Rasentraktorrennens am Genthiner Rodelberg.
Rainer von Ende ist langjähriger Organisator des Rasentraktorrennens am Genthiner Rodelberg.
Foto: Natalie Preißler