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Medizin Genthiner und Havelberger laufen Seite an Seite für Notfallversorgung

Die Mitglieder des Vereins „Pro Krankenhaus“ haben erneut in dieser Woche für eine medizinische Grundversorgung demonstriert. Mit dabei waren auch Vertreter aus Genthin.

Von Mike Fleske Aktualisiert: 28.05.2021, 17:31
Lutz Nitz (3. v. li.), Horst Leiste (4. v. li.) und Matthias Günther (re.) mit Vertretern des Vereins "Pro Krankenhaus" in Havelberg.
Lutz Nitz (3. v. li.), Horst Leiste (4. v. li.) und Matthias Günther (re.) mit Vertretern des Vereins "Pro Krankenhaus" in Havelberg. Foto: Matthias Günther

Genthin/Havelberg - „Wir brauchen unser Krankenhaus“ ist auf den Transparenten der Mitglieder des Vereins „Pro Krankenhaus“ zu lesen. Jeden Donnerstag sind sie in Havelberg unterwegs, um für eine medizinische Grundversorgung zu demonstrieren.

Mit von der Partie waren in dieser Woche auch Bürgermeister Matthias Günther (parteilos), der Grünen-Fraktionschef Lutz Nitz und SPD-Stadtratsmitglied Horst Leiste aus Genthin. Man habe dasselbe Ziel, nämlich eine medizinische Notfallversorgung zu installieren, die den ländlichen Raum versorgen solle, machte der Genthiner Bürgermeister deutlich.

Forderung soll im Land gehört werden

Für die Genthiner Stadträte ist die Zusammenarbeit mit den Havelbergern eine Möglichkeit, dass die Forderung im Land gehört wird. Beide Städte sind seit geraumer Zeit ohne Krankenhaus. Genthin seit 2017, Havelberg seit 2020.

Nun wolle man gemeinsam den Druck auf die Politik erhöhen, um klare Entscheidungen herbeizuführen. „In Havelberg hat man einen Verein gegründet, der die Forderung im Bewusstsein hält, in Genthin gibt es einen überparteilichen Medizin-Ausschuss“, erläutert Horst Leiste.

Die Mitglieder Gabriele Herrmann (Die Linke), Lutz Nitz und Gerd Mangelsdorf (CDU-Stadtratsvorsitzender) waren in der vergangenen Woche zu einem Gespräch bei Staatssekretärin Beate Bröker im Sozialministerium in Magdeburg.

Veröffentlichung von Konzept in Havelberg steht bevor

„Thema war die aktuelle Entwicklung in der Frage der medizinischen Notfallversorgung in der Region Genthin“, erläutert Gerd Mangelsdorf. Die Unterredung fand auch mit Blick auf die bevorstehende Veröffentlichung eines Konzeptes der landeseigenen Krankenhausgesellschaft Salus zur Notfallversorgung in Havelberg statt.

„Die Mitglieder des Sonderausschusses haben mit Nachdruck deutlich gemacht, dass auch für die Region Genthin die Sicherung einer 24-stündiger Notfallversorgung an sieben Tagen in der Woche oberste Priorität für uns hat“, erklärte Gerd Mangelsdorf nach dem Gespräch gegenüber der Volksstimme.

Die gesundheitspolitischen Sprecher der Landtagsparteien und der Bürgermeister von Havelberg, Bernd Poloski gehören zu den Unterstützern der Forderung. „Dies wurde noch einmal durch einen Briefwechsel bekräftigt.“

Ländlicher Raum soll gestärkt werden

Es sei erneut deutlich gemacht worden, dass sowohl in Havelberg als auch in Genthin eine solche Notfallversorgung, auch mit einigen stationären Plätzen, unbedingt erforderlich ist. „Wir müssen die Landtagsabgeordneten beim Wort nehmen“, sagt Gerd Mangelsdorf und fügt hinzu: „Wir können es nicht zulassen, dass der ländliche Raum entgegen allen Beteuerungen der politischen Parteien immer weiter abgehängt wird, die Frage der Sicherung der medizinische Fürsorge ist dafür ein wichtiges Kriterium.“

In Havelberg kommt der Schulterschluss gut an. Mangelsdorf und Nitz waren bereits bei einer Kundgebung in Tangermünde zu Gast.

„Ich finde es großartig, dass sich uns die Genthiner angeschlossen haben, um gemeinsam Druck auf die Politiker zu machen“, hatte der Vorsitzende von „Pro Krankenhaus“ Holger Schulz betont.