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Arbeiterwohlfahrt Perspektiven für Menschen mit Behinderung

Auf vielfältige Weise unterstützt die Arbeiterwohlfahrt in Jerichow Menschen mit Behinderungen.

Von Frank Bürger 28.02.2019, 05:00

Jerichow l Das Haus 18 auf dem Gelände der Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist nicht so leicht zu finden. Dort haben der Einrichtungsleiter Ulrich Walter und die pädagogische Leiterin Daniela Lumm ihre Büros. Dort hat die AWO fair leben Integrations- und Heimbetriebe GmbH gemeinsam mit dem Heimverbund ihren Sitz. Seit Anfang Februar hat die Gesellschaft mit Thomas Wendler einen neuen Geschäftsführer.

Der AWO Heimverbund Jerichow und der AWO Wohnverbund Börde begleiten und unterstützen als Einrichtungen der Eingliederungshilfe Menschen mit Behinderung dabei, ihre Persönlichkeit zu entfalten sowie neue Perspektiven und die Chance auf einen gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft zu entdecken. Neben stationären Angeboten für Menschen mit geistiger, seelischer und psychischer Behinderung, gibt es Tagesförderungen und betreute ambulante Wohnformen.

Insgesamt in drei Häusern gibt es 75 Personen, die hier betreut werden. „Unsere Klienten sind schwach, sie sind nicht mehr werkstattfähig oder noch nicht so weit“, stellt Walter fest. Er kennt sich in der AWO-Welt gut aus. Seit 1993 ist er im sozialen Bereich in Jerichow beschäftigt. Seit 2002 ist er Einrichtungsleiter und hat damit viele Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt.

Seit Februar 2012 ist Daniela Lumm mit im Boot. Neben der Pädagogischen Leitung ist sie auch Stellvertreterin von Ulrich Walter. Daniela Lumm zeichnet auch für das Qualitätsmanagement für beide Standorte verantwortlich und ist viel unterwegs.

Die Entscheidung dafür, ob jemand hier betreut wird, fällen der Amtsarzt, das Sozialamt und der Rentenversicherungsträger in Abstimmung. „Es handelt sich um eine ganzheitliche Betreuung, 365 Tage, 24 Stunden lang“, erklärt Walter. Die Tagesförderung ist individuell. Dazu gehörten die Pflege im Außenbereich und auch die Tierversorgung. So gibt es neben Haus 18 ein Gehege mit Ziegen und Schafen. Auf dem Gelände gibt es eine Holzwerkstatt, ein Kreativbereich, eine Wäscherei und eine hausinterne Cafeteria.

Gefallen an der Arbeit und an den Menschen hat der Ferchländer Bennett Zander gefunden. Schon während seiner Zeit an der Pareyer Sekundarschule hat er in das Tun hinein geschnuppert und ein Praktikum absolviert. Nach dem Schulabschluss habe er sich entschlossen, einen Bundesfreiwilligendienst anzuschließen. Er hat sich wieder für die Arbeiterwohlfahrt in Jerichow entschieden. Jetzt hat er Urlaub und beginnt morgen eine Ausbildung zum Altenpflegehelfer. Sein Hobby: das Mopedfahren. Mit ihm kommt er auch immer zu seinem zukünftigen Ausbildungsplatz. Wenn das nicht funktioniert, bleibe das Fahrrad. Die Antwort, warum er sich gerade für diese Ausbildung entschieden hat, kann Bennett Zander schnell geben: „Ich habe früher meine Uroma in Bergzow auf vielfältige Weise unterstützt. Das hat schon Einfluss genommen“, erzählt er offen.

„Es ist toll, dass sich junge Menschen in diesem Bereich engagieren. Wir hoffen, dass Bennett hier nach der Ausbildung bleibt“, sagt Daniela Lumm. Hoffnungsvoll sieht auch Walter das Engagement des Ferchländers. „Das Feedback zu seiner Arbeit ist positiv“, sagt er. Eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung.