Vor der geplanten Versteigerung am Sonnabend in Berlin laufen zwei Ausschreibungen Nur ein Kaufinteressent besichtigt altes Amtsgericht
Am Sonnabend stehen in Berlin die ehemaligen Amtsgerichtsgebäude in Burg und Genthin zur Versteigerung. Seit dem 1. Oktober 2010 hatte das Land erfolglos nach einem Käufer gesucht. Lediglich ein Interessent hatte sich zur Besichtigung gemeldet.
Genthin/Burg. Seit dem 1. Oktober 2010 stehen die ehemaligen Amtsgerichtsgebäude in Burg und Genthin zum Verkauf, da für eine weitere Nutzung durch das Land, den Landkreis oder die Stadt kein Bedarf mehr besteht. "Beide Liegenschaften sind für Verwaltungszwecke entbehrlich", sagte Rotraud Schulze aus der Pressestelle des Magdeburger Finanzministeriums.
Sowohl im Februar als auch im März 2011 waren die ehemaligen Gerichtsgebäude öffentlich ausgeschrieben worden. "Die Resonanz ging annähernd gegen Null. Lediglich ein Interessent forderte Unterlagen ab und besichtigte eines der Gebäude, gab aber kein Gebot ab", setzte Rotraud Schulze hinzu.
Das Land würde die Immobilien lieber heute als morgen veräußern. "Es ist nicht wertsteigernd, noch längere Zeit abzuwarten, wie sich der Grundstücksmarkt entwickelt."
Zwar schätzt das Land den Zustand beider Standorte als "relativ gut", aber zugleich auch als "nicht marktgängig" ein. Deshalb wurde "auf eine weitere Ausschreibung verzichtet und der Einlieferungsvertrag mit der Deutschen Grundstücksauktionen AG abgeschlossen", informierte Rotraud Schulze.
In der Sommerauktion am Sonnabend im Berliner abba-Hotel sieht das Land eine "geeignete Möglichkeit, einen sehr großen Interessentenkreis zu erreichen." Der Weg über die Versteigerung habe sich bei der "Veräußerung landeseigener Liegenschaften seit vielen Jahren bewährt."
Wie kann es aber sein, dass das Land eine Immobilie, deren Verkehrswert auf 157 000 Euro (Genthin) und 177 000 Euro (Burg) geschätzt wird, mit einem Mindestgebot von 39 000 beziehungsweise 49 000 Euro ins Rennen schickt?
Die 157 000 und 177 000 Euro seien durch den Landesbetrieb Bau als Orientierungswerte für die Ausschreibung ermittelt worden, teilte Rotraud Schulze mit. "Der eigentliche Verkehrswert ist der am Markt erzielbare Preis."
Angesichts der Lage, Größe und Beschaffenheit der ehemaligen Amtsgerichtsgebäude seien die Mindestlimite "angemessen". Die geringen Einstiegsgebote sollen zudem die Hemmschwelle der Interessenten überwinden, sich an der Auktion zu beteiligen.
Seit Oktober hat das Land 2763,45 Euro für die Bewirtschaftung des Burger Grundstückes in der Johannesstraße und 2423,16 Euro für die Brandenburger Straße in Genthin bezahlt. In den Summen sind unter anderem Zählerausbau, Heizungsstilllegung, Winterdienst und Hausmeisterservice berücksichtigt.