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Insgesamt 812 Musiker aus 39 Kapellen spielen gemeinsam / Carsten Hannig: "Das war Gänsehaut-Stimmung!" Pareyer sind dabei: Schalmeien-Weltrekord Plodda

Von Sigrun Tausche 13.06.2012, 05:14

Das Schalmeienorchester Parey war dabei, als am Sonnabend in Plodda der Weltrekordversuch gelang. 812 Musiker aus 39 Schalmeienkapellen haben gemeinsam fünf Titel plus Zugabe gespielt. "Super! Gänsehaut pur!" - so beschreiben die Pareyer das Gefühl, das sie dort erlebten.

Parey/Plodda l Angefangen hatte alles im vergangenen Jahr in Gerwisch. Bei einem Auftritt dort hatten die Pareyer das Schalmeienorchester Plodda kennengelernt. Der Funke sprang sofort über. Den Titel "Paul" hatten sie zum Beispiel mitgebracht - und eine Einladung zu dem großen Treffen am vergangenen Sonnabend.

Ja, ein bisschen verrückt sind die Ploddaer schon. Nicht zum ersten mal hatten sie solch ein Treffen arrangiert. Im Jahr 2007 waren es 723 Musiker, die gemeinsam gespielt haben. Nun, zum 50-jährigen Bestehen ihrer Schalmeienkapelle, wollten sie es erneut wissen. Zu insgesamt 80 Schalmeienkapellen hatten sie Kontakt aufgenommen, immerhin 39 sind gekommen.

Die Pareyer versuchten alle, mit dabei sein zu können. Mit 26 Spielern waren sie in Plodda, dazu einige Begleiter einschließlich mehrerer Kinder. Für die Jüngsten hatten sie sogar einen Bollerwagen aus der Kita geborgt. Siegrun Bröking, dort Erzieherin, und Rosi Bahr haben den Wagen gezogen - mit Kindern und Getränken. "Nur Wasser!" versichern sie. Angestoßen wurde später.

Einfach fantastisch sei es gewesen, als die Kapellen nach und nach anreisten. Jede habe sich erstmal musikalisch vorstellen wollen. Ganz spontan haben sie gespielt, eine nach der anderen. Dann wurden sie aufgeteilt: Entsprechend der jeweiligen Stimme ihres Instruments wurden die Musiker auf den Hängen der ehemaligen Sandkuhle platziert, die wie ein Stadion wirkte. Dann wurde gemeinsam angestimmt: "Alte Kameraden" war der erste Titel. Es folgten der "Bergmannsmarsch", "Gruß aus Klingenthal", "Heut möcht ich tanzen geh\'n" und "Alt wie ein Baum". Als Zugabe gab es "Paul", was sonst.

Der Jubel war riesig, und die euphorische Stimmung hielt noch lange an. Die Pareyer blieben noch länger beim Fest und gaben noch ein Extra-Ständchen im Festzelt, als das Blasorchester dort Pause machte. Dann kamen die Ploddaer dazu, und es wurde spontan gemeinsam gespielt, "Jugendliebe" zum Beispiel. Die Stimmung im Zelt kochte, die Blaskapelle hatte Feierabend. Denn die zwei Schalmeienkapellen und ihre Zuhörer konnten nicht genug kriegen.

Auch einige alte Bekannte haben die Pareyer unter den vielen Schalmeienkapellen wieder gesehen und Kontakte aufgefrischt. Und sie haben erlebt, wie ein ganzes Dorf hinter seiner Kapelle steht. "Alle haben das Schalmeientreffen unterstützt, und das ganze Dorf hat gebacken", berichtet Carsten Hannig, Vorsitzender des Pareyer Orchesters. Schön wäre es, wenn das auch in Parey gelingen könnte, wünscht er sich. Sicher werde es kein so großes Treffen werden, aber zum 40-jährigen Bestehen in zwei Jahren könnte er sich vorstellen, mehrere Schalmeienkapellen einzuladen. Die Ploddaer werden dann ganz sicher dabei sein.