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Praktikum Zwischen Dinos und Büchern

Die Bibliothek und das Kreismuseum waren in diesem Jahr beliebt bei Praktikanten des Genthiner Gymnasiums.

Von Nadin Hänsch 27.10.2017, 06:00

Genthin l Salomé Katerbaum fühlt sich in der Bibliothek pudelwohl. „Ich lese und schreibe einfach gern“, erzählt die 15-Jährige, die die neunte Klasse des Genthiner Bismarck-Gymnasiums besucht. Und so sei es für sie naheliegend gewesen, ihr Schülerpraktikum in der Stadt- und Kreisbibliothek zu machen.

„Es hat sich einfach angeboten und ich habe auf den Rat meiner Eltern gehört, einfach mal in das Bibliothekswesen reinzuschnuppern.“ Dieses Mal konnte die Schülerin auch hinter die Kulissen schauen und die Abläufe kennenlernen, denn in der Bibliothek ist sie sonst oft als Besucher zu Gast. „Ich lese immer mehrere Bücher gleichzeitig“, sagt Salomé. Mit dem Büchersortiment ist die 15-Jährige daher gut vertraut. „Meine Interessen sind vielfältig. Ich lese nicht nur gerne, ich bin auch dabei, einen Roman zu schreiben.“

Daher habe das 14-tägige Praktikum prima gepasst, denn viele Autoren seien in der Bibliothek zu Gast gewesen und hätten Bücher und Texte vorgestellt. „Ein paar gute Tipps habe ich bekommen.“ Es sei schön, wenn man sich mit Schriftstellern austauschen könne. „Ich habe erfahren, wie sie an das Schreiben herangehen und ihre Geschichten aufbauen.“

Jeder habe da seine eigene Masche, erklärt die Gymnasiastin. Besonders toll sei der Austausch mit Autorin Antje Wagner, die kürzlich in der Bibliothek zu Gast war, gewesen. „Wir haben uns sofort gut verstanden, denn unsere beider Art der Vorarbeit ist sehr ähnlich“, sagt Salomé. Bevor man mit dem Schreiben eines Buches beginne, müsse man viel recherchieren. „Ich habe ein Jahr für die Vorarbeit zu meinem Buch gebraucht.“ Das Thema ihres Romans will die 15-Jährige noch nicht verraten.

Besonders habe der Schülerin die Ruhe in der Bibliothek gefallen. Doch ihr Berufswunsch sei das nicht. „Es wäre nichts für mich, denn ich möchte auch mehr draußen sein.“ Was sie werden möchte, sei noch offen. „Ich könnte mir vorstellen, meinen späteren Beruf mit meinen Interessen zu verbinden“, resümiert die 15-Jährige rückblickend auf zwei Wochen Praktikum.

Praktikumsplätze in der Stadtbibliothek seien immer sehr begehrt, weiß Leiterin Gabriele Herrmann. „Wir haben jedes Jahr Schülerpraktikanten. Dabei hält es sich die Waage, ob Mädchen oder Jungen. Beide interessieren sich gleichermaßen für die Arbeit in der Bibliothek.“ Auf zwei Wochen Schülerpraktikum blicken auch die beiden Gymnasiasten Jeany Berendt (16) und Dennis Fritsche (15) begeistert zurück. Die beiden Schüler besuchen die zehnte Klassenstufe des Bismarck-Gymnasiums. Geschichte gehört zu den Interessen der Schüler, die ihr Praktikum im Kreismuseum absolviert haben.

„Seitdem ich lesen kann, interessiere ich mich für Geschichte. Ich könnte mir vorstellen später Historikerin zu werden“, schwärmt Jeany von ihrer Leidenschaft. Das alte Ägypten, aber auch der Erste Weltkrieg interessieren die Schülerin sehr. „Auch Geschichten aus der DDR-Zeit finde ich spannend. Doch alles, was nach den 90er Jahren kommt, finde ich weniger interessant. Vielleicht, weil es uns noch mehr vertraut ist.“

Die Arbeit im Museum habe sie sich genauso vorgestellt, wie sie die vergangenen Tage erlebt hatte. „Dass Ausstellungen vorzubereiten und Führungen zu geben zu den Aufgaben einer Museumsleiterin gehören, wusste ich. Doch dass es so ein stressiger Job ist, weil noch so viele Dinge dazukommen, habe ich nicht gedacht.“

Besonders spannend fand es die 16-Jährige, auch einmal selbst forschen zu dürfen. „Das Kreismuseum besitzt ein großes Zeitungsarchiv. Es war interessant, alte Anzeigen über die Hochzeit der Großeltern zu finden.“ Dennis fühlt sich im Kreismuseum fast schon wie zu Hause.

„Im vergangenen Schuljahr habe ich hier den Zukunftstag verbracht, daher sind mir die Abläufe gut vertraut.“ Auch als Besucher sei der Schüler gerne dort. „Mein Berufswunsch ist Paläontologe.“ Besonders Dinosaurier faszinieren den Gymnasiasten. Das Studieren und Erforschen fossiler – ausgestorbener – Lebewesen und Pflanzen der unterschiedlichen Erdzeitalter ist sein Steckenpferd.

Natürlich ist Geschichte das Lieblingsfach der beiden Schüler. Eine Idee, wohin die Reise beruflich hingehen soll, haben Jeany und Dennis bereits fest im Kopf. Kreismuseumsleiterin Antonia Beran ist mit ihren beiden Schülerpraktikanten sehr zufrieden.

„Man spürt das große Interesse der beiden.“ Auch das Kreismuseum sei bei Schülern sehr beliebt, um dort ein Praktikum zu absolvieren, verrät Antonia Beran. Nicht nur Jeany und Dennis, sondern auch Salomé konnten in ihrer Praktikumszeit neue Erfahrungen sammeln, die den Schülern bei ihrer Berufsfindung behilflich sein werden.