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Sanierung Klapptʼs beim fünften Anlauf?

Seit 2015 versucht Genthin an Fördergelder für die dringende Sanierung der Sportanlagen an der Berliner Chaussee zu kommen. Klappt es nun?

Von Susanne Christmann 19.09.2020, 01:01

Genthin l Klappe, die fünfte: Die Stadt versucht erneut, Fördermittel für die dringend notwendige Sanierung der Sportanlage an der Berliner Chaussee zu bekommen. Der Bau- und Vergabeausschuss hat dafür in seiner jüngsten Sitzung am vergangenen Montag die erforderliche Entwurfsplanung einstimmig bestätigt. Bis zum 30. September muss die Stadt den Antrag samt Entwurfsplanung und dem ebenfalls erforderlichen Haushaltsnachweis vorlegen.

Von den geschätzten Gesamtkosten für die Sanierung von 1,51 Millionen Euro ist entsprechend der Richtlinie ein 50-prozentiger Förderanteil von 755.000 Euro zu erwarten. Mit ähnlichen Anträgen aus den Jahren 2015, 2016, 2017 und 2019 kassierte die Stadt durchweg Absagen aus dem sachsen-anhaltischen Innenministerium. Für die mit dem Sportplatz verbundenen Vereine war die Absage 2019 ein besonders herber Schlag. Begründet wurde die Ablehnung damit, dass die Stadt Genthin ohne Haushalt nicht in der Lage gewesen wäre, ihren Eigentanteil zu tragen.

„Aus Sicht der Leichtathletik gehört der Platz zu den schlechtesten in der Region“, sagte Fritz Mund, Vorsitzender des SV Chemie Genthin, damals. Laufbahn und Sprungbereich müssten wirklich dringend hergerichtet werden. Es sei keine günstige Planung gewesen, sowohl die Sporthalle als auch den Sportplatz fast gleichzeitig sanieren zu wollen.

Es scheint, dass die Stadt für den erneuten Fördermittelantrag diesmal alle Hausaufgaben gemacht hat. Der Eigenanteil der Stadt ist ordnungsgemäß gebucht, der Entwurfsplan beschlossen. Im August hatte es noch einmal eine Zusammenkunft mit den Nutzern, dem Planungsbüro und der Verwaltung gegeben. Hinweise und Bedenken konnten geäußert werden. Sie wurden abgewogen, und daraus ist die jetzt beschlossene Entwurfsplanung entstanden.

Diskutiert wurde bei dieser Zusammenkunft zum Beispiel der Standort der Beachvolleyballanlage. Mit der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG), die unmittelbar neben den Sportanlagen Wohnbebauung unterhält, wurde abgestimmt, dass diese Anlage im Austausch mit der Fläche für die Kugelstoßanlage in Richtung Berliner Chaussee wandert. Die Weitsprunganlage wird auf die Ostseite gesetzt, Kleinspielfeld für Fußball und Basketball, Hochsprunganlage mit Speerwurfanlauf und Diskuswurfanlage auf die Westseite. Die gesamte Sportanlage wird also praktisch gespiegelt, auch deshalb, damit bei bestimmten Sportarten der Weg zu Umkleiden und Sanitärräumen nicht mehr so weit ist.

Auf eine Mehrfachweitsprunganlage wird beim aktuellen Entwurfsplan verzichtet. Die dafür vorgesehene Fläche wird nun als frei verfügbares Trainingsgfeld gestaltet. Auch auf eine Hammerwurfanlage muss verzichtet werden. Für eine solche gibt es nicht genügend Sicherheits- und Abstandsflächen. Zudem wird der Rasen schon von zwei Fußballvereinen genutzt und würde mit einer Hammerwurfanlage überstrapaziert. Aktuell gibt es auch keine aktive Sportgruppe in dieser Disziplin in Genthin. Aus Platzgründen können auf der Ostseite lediglich neun Pkw-Stellplätze geschaffen werden.

Auf die Frage der Volksstimme, ob die Stadt jetzt fest mit einer Zusage rechne oder ob es noch einmal passieren könnte, dass der Fördermittelantrag abgelehnt werde, antwortet Bürgermeister Matthias Günther (parteilos): „Nach aktueller Einschätzung aller Ausgangsvoraussetzungen für die Förderung zur Sanierung des Sportplatzes in der Berliner Chaussee hoffe ich auf eine positive Entscheidung der Bewilligungsbehörde. Im Verlauf der Jahre wurden die Antragsvoraussetzungen fortlaufend angepasst. Ich gehe davon aus, dass die Stadt Genthin nunmehr alle Fach- und Finanzierungsbelange erfüllt hat, um einer positiven Bewilligung entgegenzusehen“. Letztendlich entscheidend, so Günther abschließend, seien aber die finanziellen Möglichkeiten des Landes-Sachsen-Anhalt.