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Schlüsseldienst Betrugsverdacht gegen Schlüsseldienst

Die Polizei warnt: Für das Öffnen einer Tür verlangte ein Schlüsseldienst 600 Euro von einer Seniorin in Gommern.

Von Andreas Mangiras 16.04.2018, 01:01

Burg/Gommern/Genthin l Vor Schlüsseldiensten, die für ihre Leistungen horrende Summen verlangen, warnt die Polizei im Jerichower Land. Einer Rentnerin aus Gommern ist das jetzt widerfahren. Sie erstattete bei der Polizei in Burg Anzeige wegen Betrugsverdacht. Am 11. April hatte ihr ein solcher Schlüsseldienst 600 Euro abkassiert. Der 75-Jährigen war die Wohnungstür durch einen Windstoß ins Schloss gefallen.

Da sie keinen Schlüssel dabei hatte, bestellte sie übers Internet einen Schlüsseldienst, teilte die Polizei am Sonntag mit. Der Monteur rückte alsbald an. Sehr schnell sei es im gelungen, die zugefallene Tür zu öffnen. Danach bohrte der Mann, sehr zur Verwunderung der Rentnerin, das Türschloss auf und setzte einen neuen Schließzylinder ein. Nach getaner Arbeit präsentierte der Mann, der dem Kennzeichen seines Fahrzeuges nach aus dem Raum Essen stammte, eine Rechnung von über 600 Euro. Er forderte, diese sofort in bar oder per EC-Zahlung zu begleichen. Danach verschwand der Mann wieder.

Solche Methoden sind kein Einzellfall. In Köthen musste sich Ende 2017 ein selbstständiger Schlüsselnotdienstleister vor dem Amtsgericht verantworten – wegen Wucher. Er hatte für das Öffnen einer Tür und den Austausch des Schlosses 1148 Euro verlangt. Wer Schlüsseldienste oder andere Notfalldienste in Anspruch nehmen muss, sollte im Vorfeld unbedingt die wesentlichen Vertragsinhalte, wie Preis und Anfahrt-Pauschale abfragen und verbindlich vereinbaren, rät die Polizei. Gebe es keine eindeutigen Angaben oder würde nur ausweichend geantwortet, rät die Polizei, von diesen Dienstleistern Abstand zu nehmen. Bei zweifelhaften Angeboten sollte die Polizei informiert werden.