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Schnuppertag Vorsicht! Bruchrechnung steckt an

Am Genthiner Bismarck-Gymnasium wurden Türen für künftige Schüler, Ehemalige und Interessierte geöffnet.

Von Simone Pötschke 07.11.2017, 00:01

Genthin l Großer Gästeandrang schlängelt sich durch die Flure des Hauses II des Bismarck-Gymnasiums. Meist Grundschüler in Begleitung ihrer Eltern und größerer Geschwister, aber auch Ehemalige und Lehrer erfüllen den Tag der offenen Tür mit Leben. Ein fester Ablaufplan überlässt nichts dem Zufall. Mitten im Gedränge bricht sich Schülersprecherin Sarah Eckold mit einer Kamera Bahn. Kurz legt sie eine Pause am dicht umringten Kuchenbufett ein, das ihre Mitschülerinnen betreuen. Der Erlös wird der Abi-Feier zugute kommen.

Sarah Eckold sucht nach geeigneten Fotomotiven für die schuleigene Plattform, geht ganz zielgerichtet in die Unterrichtsräume, wo sich die kleinen Gäste an fachbezogenen Angeboten und Experimenten ausprobieren können. Die Zwölftklässlerin hat während ihrer Gymnasialzeit etliche solcher Tage der offenen Tür erlebt und kann Vergleiche anstellen. „Ich finde, dass die Angebote mittlerweile viel praxisorientierter geworden sind“, sagt sie.

So konnte im Physikraum ein Auto modellhaft zusammengesetzt werden, während der Aufbau im Unterricht theoretisch abgehandelt werde. Dass am Freitag gerade der Mathematik-Raum der Renner war, überraschte die Abiturientin. „Denn eigentlich ist Mathematik ein Hassfach“, scherzte sie. Zwei, die sich zum Mathe-Raum hingezogen fühlten, waren die Viertklässler Marvin Blume und Johann Lohmann von der Grundschule Schlagenthin.

Besonders die Bruchrechnung habe es ihnen angetan, ließen sie ihre Erlebnisse Revue passieren, als sie im Deutschraum Wochenpläne aufstellten. Als große Stütze bei der Durchführung erwiesen sich auch die Gymnasiasten, die deutlich an ihren grünen T-Shirts mit dem Logo der Schule zu erkennen waren. „Anstatt auf 50 Helfer aus ihren Reihen hätten wir auch locker auf 60 Gymnasiasten zurückgreifen können“, sagte Lehrer Sebastian Ziem. Die Fünftklässler seien besonders engagiert, weil sie bei dieser Gelegenheit ihre neu erworbenen Kompetenzen unter Beweis stellen können, berichtet Ziem.

Einer von den Fünftklässlern ist Robert Lietsch. Er war allerdings nicht in den Fachräumen im Einsatz, sondern in der Jahn-Sporthalle, indem er sich beim Floorball vor den Augen der Gäste verausgabte und so für die Sportart warb. Im vergangenen Jahr gehörte er noch zu jenen Grundschülern, die vor der Wahl standen, auf das Gymnasium zu wechseln.

„Ich fand es gut, dass ich seinerzeit Ansprechpartner für meine Fragen beim Tag der offenen Tür gefunden habe. Das hat mir meine Entscheidung erleichtert. Ich glaube, ich habe mich richtig entschieden“, sagt Robert in einer Spielpause.

Für Schulleiter Dr. Volker Schütte hat sich das Stationenkonzept mit bestimmten Startzeiten in verschiedenen Fachbereichen bewährt. „Die Häuser und auch die Turnhalle waren bestens besucht“, resümiert er. Vor allem künftige Schüler hätten sich im Schnupperunterricht ein realistisches Bild vom Angebot in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch machen können. Auch die Möglichkeiten von Experimenten in den naturwissenschaftlichen Fächern Biologie, Chemie und Physik seien gelobt worden.

„Viele meinen, das seien schwierig zu erfassende Inhalte, da haben wir mit Experimenten zum Mitmachen das Gegenteil bewiesen“, meinte Schütte. Das Stationenkonzept mit genauen Startzeiten habe sich bewährt und das Profil des Besuchstages geschärft.

Interessenten kamen auch aus dem Land Brandenburg. „Aus den umliegenden Ortschaften ist der Weg oft leichter zum Genthiner Gymnasium zu bewältigen“, hat Schütte festgestellt. Auch wer mit der sechsjährigen Grundschule im Land Brandenburg nicht einverstanden sei, könne sein Kind nach der vierten Klasse nach Genthin schicken. „Ich denke, dass wir mit unserem Konzept viele Eltern überzeugen konnten“, setzt Schütte seine Hoffnungen auf die Anmeldungen im kommenden Schuljahr.