Hansa Group setzt ihr Chemiepark-Modell mit der Neuansiedlung fort Spatenstich für die Zukunft: Solvay-Anlage stellt in Genthin ab 2014 Spezialtenside her
Gestern wurde im Industriepark Genthin in Anwesenheit von Prominenz aus Politik und Wirtschaft der erste Spatenstich für eine neue Tensidanlage der Firma Solvay vollzogen. Das millionenschwere Projekt soll bereits 2014 betriebsbereit sein und dann Arbeit für über 30 Menschen bieten.
Genthin l Ein Herrenquintett setzte gestern Vormittag für die neue Industrieansiedlung in der Kanalstadt den symbolischen ersten Spatenstich und gab ihr, wie bei solchen Anlässen üblich, die besten Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg.
Erstmals in seiner Amtszeit als sachsen-anhaltischer Wisschenschaft- und Wirtschaftsminister besuchte aus diesem Anlass Hartmut Möllring (CDU) die Kanalstadt. Er verwies darauf, dass Solvay nicht nur eines der erfolgreichsten, sondern auch traditionsreichsten Unternehmen in Sachsen-Anhalt sei.
Im Jahr 1880 in Bernburg gegründet, zähle Solvay in Sachsen-Anhalt mittlerweile zu den größten Investoren der Chemie-Industrie. In Bernburg produzieren 400 Mitarbeiter Soda und Glas, Bicar und Arzneimittel sowie Wasserstoffperoxid und hochreine Phosphorsäure für die Halbleiterindustrie.
Solvay beschäftigt rund 29 000 Mitarbeiter in 55 Ländern und erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 12,4 Milliarden Euro.
Dass sich Solvay als internationaler Chemiekonzern für die Investition in Genthin entschieden habe, wertete Minister Möllring als ein Zeichen für die Attraktivität der Kanalstadt.
Hartmut Möllring versicherte den Anwesenden, dass sich die Landesregierung von Sachsen-Anhalt auch weiterhin in der Pflicht sehe, ein wettbewerbsfähiges Umfeld für die heimische Industrie zu schaffen. Der Fördermittelbescheid, den er gestern an die Solvay-Chefs übergab, sei dafür ein Beleg.
Solvay-Geschäftsführer Dr. Andreas Meier betonte in seiner kurzen Ansprache, dass das Unternehmen langfristig orientiert sei und sich in Sachsen-Anhalt sehr wohl fühle. Es schätze die effiziente Arbeit der Behörden ebenso wie das industriefreundliche Umfeld.
Effizienz der Wertschöpfungskette
Thomas Pfisterer, Hansa-Vorstandssprecher, ging auf das Chemiepark-Modell ein, das die Hansa Group am Standort Genthin verfolgt.
Ziel dieses Modelles ist es, Zulieferer und Geschäftspartner, wie hier Solvay, mit ihrer neuen Produktionsanlage am unternehmenseigenen Produktionsstandort anzusiedeln.
Dass Solvay in Genthin investiert, wertete Pfisterer als "Fortsetzung der erfolgreichen Chemiepark-Strategie".
"Solvay Novecare baut in Genthin eine moderne Anlage zur Herstellung von Spezialtensiden, die wir für unsere Produktion von Care Chemicals für Waschen, Reinigen und Körperpflege benötigen. Mit dem lokalen Zugang zu diesen Spezialtensiden gewinnt unsere Wertschöpfungskette weiter an Effizienz", sagte Pfisterer.
Mit der Anlage, die bis zum ersten Quartal 2014 betriebsbereit sein soll, werden Spezialtenside für Solvays Geschäftsfeld Reinigungs-, Pflege- und Hygieneartikel sowie für Industriekunden hergestellt, die Märkte in Zentral - und Osteuropa bedienen.