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Prof. Dr. Hans Lippert in der Kanalstadt willkommen geheißen Spitzenmediziner bereichert das Team des Genthiner Krankenhauses

Von Simone Pötschke 05.11.2013, 02:10

Prof. Dr. Hans Lippert, einer der renommiertesten deutschen Ärzte und scheidender Direktor der Universitätsklinik für Allgemein-, Viszeral-, und Gefäßchirurgie des Magdeburger Universitätsklinikums, unterstützt seit gestern das Ärzteteam des Genthiner Johanniter-Krankenhauses.

Genthin l Es sei für das Genthiner Krankenhaus ein besonderer Tag, im besten Sinne positiv und ganz und gar nicht apokalyptisch, wozu man in der Kanalstadt gelegentlich neige, sagte gestern Prof. Dr. Ulrich Nellessen, Ärztlicher Direktor des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal, zur offiziellen Begrüßung von Prof. Dr. Hans Lippert.

Prof. Dr. Ulrich Nellessen brachte noch einmal in Erinnerung, dass mit der Fertigstellung der Bauarbeiten am Stendaler Standort das Genthiner Krankenhaus laut Landesplanung aus der akut stationären Versorgung herausgenommen werden soll.

Über Genthin schwebe das Damoklesschwert, redete Prof. Nellessen nicht viel drumherum. Man müsse sich die Frage stellen, was dies für eine Stadt wie Genthin bedeute. Die Arbeitsaufnahme von einer Kapazität wie Prof. Hans Lippert sei deshalb ein Pfund, das ließ Prof. Ulrich Nellessen durchblicken, mit dem die Krankenhausleitung für den Standort und seine Zukunft wuchern kann.

"In Genthin wird erstklassige Medizin für den den kleinen Mann und nicht für Schickimicki geboten."

Prof. Dr. Ulrich Nellessen

Patienten aus dem gesamten Jerichower Land erhielten im Genthiner Krankenhaus die einmalige Gelegenheit, eine profunde Meinung eines der renommiertesten deutschen Mediziner einzuholen.

"Hier wird erstklassige Medizin für den kleinen Mann und nicht für Schickimicki geboten", sagte Prof. Nellessen eindringlich. Für Termine bei Prof. Lippert, der in Wahlitz zuhause ist, gab es üblicherweise lange Wartezeiten, wenn überhaupt an sie ranzukommen war, bemerkte der Ärztliche Direktor. Aber in Genthin wird das zukünftig möglich sein.

"Ich will nicht den ganzen Tag mit Sitzungen zubringen müssen, ich möchte zurück zu meinen Wurzeln, der Medizin."

Prof. Dr. Hans Lippert

Prof. Hans Lippert hatte als Spitzenmediziner aus der gesamten Bundesrepublik Angebote für einen Job jenseits der Altersgrenze erhalten. "Das war mir alles zu weit weg, und außerdem wollte ich beispielsweise als Ärztlicher Direktor nicht Politik machen. Ich will nicht den ganzen Tag mit Sitzungen zubringen müssen, ich möchte zurück zu meinen Wurzeln, zu meiner Tätigkeit als Arzt. Mir geht es gut, wenn ich Patienten behandele. Das ganze Administrative habe ich hinter mir", sagte Prof. Hans Lippert bei der gestrigen Vorstellung.

Als Prof. Nellessen ihm den Vorschlag unterbreitet habe, nach Genthin zu kommen, habe er sofort zugesagt. "Hier mache ich, wofür ich als Arzt einst angetreten bin. Ich bin in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen, diese Patienten lagen mir immer am Herzen."

In Genthin wird Prof. Dr. Hans Lippert auf Dr. Bernd Falkenberg treffen, der in Magdeburg mit ihm als Oberarzt zusammenarbeitete und jetzt als Chefarzt tätig ist. Es gebe keinerlei Ressentiments untereinander, versicherten beide. "Es ist immer gut, wenn man nicht im Bösen auseinander geht", sagte Dr. Bernd Falkenberg in Anspielung an ihre gemeinsame Zeit in Magdeburg. Prof. Hans Lippert habe ihm sogar geraten, Magdeburg zu verlassen und die Stelle als Chefarzt in Gardelegen anzutreten. Dr. Bernd Falkenberg folgte im Frühjahr einem Ruf des Johanniter-Krankenhauses von Gardelegen nach Genthin.

In vielen Bereichen wird Prof. Hans Lippert auch weiterarbeiten, beispielsweise als Vorsitzender einer Kommission bei der Bundesärztekammer, die Organtransplantationsprüfungen macht.

Außerdem leitet er auch ein An-Institut für Versorgungsforschung.