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Straßenverkehr Lastwagen nerven Anwohner

Der zunehmende Schwerlastverkehr nervt die Einwohner in Tucheim.

Von Mike Fleske 31.12.2019, 00:01

Tucheim l Einwohner von Tucheim sind gereizt. „Wir merken sofort, wenn auf der nahe gelegenen Autobahn Stau oder stockender Verkehr herrschen, dann nimmt die Zahl der Fahrzeuge, die durch unseren Ort fahren, sofort zu“, klagen sie am Lesertelefon der Volksstimme.

Ist die Autobahn-Auffahrt im rund zehn Kilometer entfernten Ziesar zu normalen Zeiten eine schnelle Anbindung in Richtung Magdeburg und Berlin, bekommen die umliegenden Dörfer insbesondere den bei Stau abfahrenden Schwerlastverkehr zu spüren. Anwohner der B 107 in Tucheim, der Ziesarstraße, klagen: „In der dunklen Jahreszeit fahren viele Lastwagen mit Fernlicht durch den Ort oder geben sich Signale mit der Hupe.“ Häufig auch in den Nachtstunden.

Viele Fahrer hielten sich nicht an die vorgegebene innerörtliche Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 Kilometern pro Stunde, sondern seien mit 80 oder 90 km/h unterwegs. Eine junge Mutter ärgert sich: „Kürzlich ist ein Lkw-Fahrer am späten Abend ausgestiegen und hat sehr laut telefoniert, solch ein Verhalten ist für uns sehr störend.“

Bei der Landestraßenbaubehörde sind noch keine Meldungen über Störungen durch den Verkehr auf der Bundesstraße eingegangen: „Im Regelfall werden solche Wünsche durch die Gemeinde an die Untere Verkehrsbehörde des Landkreises zur Klärung herangetragen“, erläutert Stefan Hörold, Regionalbereichsleiter der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt. „Die Untere Verkehrsbehörde führt dann dazu ein Anhörungsverfahren unter Beteiligung der Polizei und Straßenbaubehörde durch.“

Beim Landkreis Jerichower Land gibt es Verständnis für die Belange der Ortschaften. „Die beträchtlichen Belastungen bei Sperrungen oder Umleitungen stehen außer Frage. Gleichwohl betreffen die benannten Probleme den fließenden Verkehr. Hier liegt die ausschließliche Zuständigkeit bei der Polizei“, sagt Landkreissprecherin Claudia Hopf-Koßmann.

Bei der Polizei sind Hinweise aus der Bevölkerung bekannt: „Es geht dabei nicht so sehr um Fernlicht und Hupgeräusche, aber um die Geschwindigkeit, wir gehen diesen Hinweisen auch nach“, sagt Cordula Gobel, Sprecherin des Polizeireviers Jerichower Land. Man sei an vielen Stellen im Landkreis unterwegs, ein Schwerpunkt sei dabei auch die B 107.

So sei jüngst auch der Messwagen vor Tucheim im Einsatz gewesen. Dass in diesem Bereich häufig zu schnell gefahren werde, stellt die Polizeioberkommissarin nicht in Abrede.

Sie verweist aber auch darauf, dass die Geschwindigkeit von Lastwagen häufig als viel höher empfunden werde. Lastwagen seien laut, schwer und dadurch entstehe der Eindruck, dass sie Tempo 70 oder 80 fahren, obwohl sie nur mit knapp über 50 km/h unterwegs seien. Nichtsdestotrotz habe man den Bereich im Auge und sei im Rahmen der Möglichkeiten immer wieder vor Ort.